#### In Memoriam * Hartmuth Wiedenroth († 03.06.2011) * ####
Ein großer Tier- und Menschenfreund
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Thema: Tiergarten Nürnberg / Teil 2 / Gregor und Aleut
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Zu Besuch bei Familie Eisbär
Die Babys sind wohlauf, Vater Felix auf Wohnungssuche


Nürnberg - Die beiden Eisbärenbabys im Nürnberger Tiergarten gedeihen weiterhin prächtig. Mutter Vera und die beiden Kleinen sind ein Herz und eine Seele. Nur Papa Felix muss auf Abstand gehalten werden. Für den massigen Eisbären beschränkte sich die Vaterrolle auf die Zeugung. Vatergefühle gibt es bei Eisbären nicht. Darum sucht der Tiergarten für den Flocke-Vater nun ein neues Zuhause.


„Wo bleibt mein Futter?“ Eisbär Felix lugt nach einer Leckerei. Wie lange er in Nürnberg bleibt, ist ungewiss.
Foto: Uwe Niklas

Die Heringe, die rechts und links an ihm vorbei Richtung Boden stürzen, würdigt der hoch aufgerichtete Felix keines Blickes. „Er hat das Brot gesehen, das interessiert ihn jetzt mehr“, sagt Tierpfleger Thorsten Krist, der an der Brüstung des Eisbärengeheges steht und weiteren Fisch an Felix vorbei in dessen Revier wirft. „Brot mag er derzeit besonders gerne. Er weiß ja, dass er die Fische immer noch fressen kann. Ein Eisbär ist so ein dominantes Tier, dem nimmt niemand etwas weg“, meint Krist schmunzelnd. Schließlich erbarmt sich der 39-jährige Revierleiter des Aquaparks und lässt den Laib nach unten gleiten. Felix macht es sich auf der Wiese gemütlich und knabbert am Gebäck.

Mit den beiden Babys, die im Dezember im Tiergarten geboren wurden, hat er nichts mehr zu tun. „Bei Eisbären passt der Begriff ,Vater‘ nicht, denn sie haben keine Vaterpflichten. Ich spreche daher lieber von ,Erzeugern‘“, sagt der stellvertretende Tiergarten-Direktor Helmut Mägdefrau. Und so kann sich der Erzeuger die Sonne auf den Pelz scheinen lassen, während seine langjährige Weggefährtin Vera wesentlich mehr Arbeit hat – sie säugt nämlich gerade eines der Eisbärenbabys, während das andere schon ungeduldig schreit.

Jedenfalls sind entsprechende Töne über einen Lautsprecher zu hören, den Krist in der unterirdischen Kabine anstellt, von der aus die Tierpfleger die mit Kameras und Mikrophonen ausgestattete Wurfhöhle beobachten. Sechs Wochen lang nach der Geburt der Jungtiere bekamen die Pfleger nur über die Kameras mit, was in Veras abgeschlossenem Stall vonstatten ging, jede Annäherung, vor allem laute Geräusche, hätten gravierende Folgen haben können: „Wenn Eisbären sich in der Wurfhöhle nicht mehr sicher fühlen, wollen sie woanders hin und fangen an, ihre Babys herumzutragen. Wir können Vera aber keine Ersatzhöhle anbieten“, sagt Krist. Im schlimmsten Fall komme es auch vor, dass Eisbären ihren Nachwuchs in so einer Situation auffressen. Doch diese kritische Phase ist überwunden. Sowohl Krist als auch Mägdefrau sind nun sehr optimistisch, dass die Bärenbabys durchkommen. „Passieren kann natürlich immer etwas“, sagt der Tiergarten-Vizechef.

Inzwischen dürfen zumindest die sechs im Aquapark beschäftigten Tierpfleger sowie Mägdefrau sich den Stall über den Bedienungsgang nähern. „Uns kennt sie. Eisbären sind sehr sensible Tiere, es ist schon wichtig, dass niemand Fremdes kommt. Wir bringen auch immer Futter mit, damit wir nicht als Eindringlinge wahrgenommen werden“, berichtet Krist. In den nächsten Tagen werden die Pfleger – mit Petra Fritz und Steffi Krüger sind auch zwei der vier Experten im Team, die schon Flocke großgezogen haben – den Nachwuchs erstmals in die Hand nehmen, um die Geschlechter festzustellen und die Tiere zu impfen.

Und irgendwann – vermutlich noch im März – wird jener Tag kommen, den Krist als „Tag X“ beschreibt: Nämlich der Tag, an dem die Pfleger den Stall öffnen und Vera erstmals gemeinsam mit den Jungtieren ins Freie spaziert. „Den Zeitpunkt gibt die Mutter vor“, sagt Mägdefrau. „Wenn sie Rabatz macht, darf sie raus.“ Die Pfleger werden dann kurz vorher Veras Gehege – das von den Besuchern her gesehen auf der linken Seite liegt – babytauglich machen. Die steilen Klippen werden abgepolstert, der Wasserstand im Schwimmbecken etwas angehoben. „Eisbärenbabys sind gute Schwimmer, aber wir wollen es ihnen leichter machen, wieder aus dem Wasser herauszukommen“, sagt Krist.

Ihrem Papa dürfen die Kleinen nicht begegnen, der bleibt durch einen Schieber getrennt im anderen Gehege – für ihn wären die Jungtiere lediglich ein Appetithappen, er hat keine Bindung zu dem Nachwuchs. Wenn es keine Komplikationen gibt, wird Vera ihre beiden Tierkinder gut zwei Jahre im Tiergarten großziehen. Auf lange Sicht soll sie dafür in das größere Gehege umziehen, das derzeit Felix bewohnt. Er wird darauf trainiert, in eine Kiste zu steigen, mit der die Pfleger ihn dann in Veras bisheriges Revier transportieren.

Lieber wäre es Mägdefrau indes, wenn er den zehnjährigen Felix an einen anderen Zoo abgeben könnte. Für den Flocke-Vater, der in Wien geboren wurde und über Karlsruhe im Jahr 2004 in den damals neu eröffneten Aquapark kam, wäre es nicht der erste Umzug. Schon zweimal hatte der Nürnberger Tiergarten den Eisbären ausgeliehen, nach Gelsenkirchen sowie ins dänische Aalborg, und überall hat sich „Gentleman“ (Mägdefrau) Felix mit den Weibchen gut verstanden. „Er ist ein extrem umgänglicher Knabe“, sagt Mägdefrau – bei Eisbären, die von Natur aus Einzelgänger sind, keine Selbstverständlichkeit. Da auch die Zucht mit ihm gut funktioniert – in Aalborg wächst derzeit ebenfalls ein Baby heran, das auf Felix’ Konto geht – hofft Mägdefrau, dass sich noch ein Zoo findet, der Felix aufnimmt. Bis dahin lässt sich der umgängliche Bärenmann Brot und Fisch eben in Nürnberg schmecken.

Quelle, Video + Bilder




Es sind zwei Jungs und zwar richtig prächtige

http://tinyurl.com/6l56kus

Auf der Facebook-Seite des Tiergartens gibt es auch noch ein Bild.

Liebe Grüße, Ruth




Danke Rouva, das ist ja immer spannend. Ganz schön propper, die Beiden.

Lieber wäre es Mägdefrau indes, wenn er den zehnjährigen Felix an einen anderen Zoo abgeben könnte.


Dass Felix nun schon wieder in die Kiste und weg muss, ist sehr bedauerlich. "Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan ... " schlimm.

Außerdem ist Felix sehr abgemagert. Als er im Sommer aus Aalborg kam sah er hervorragend aus.

Uli




Hallo Uli,, das ist ja furchtbar, daß Felix wieder weg muß. Der wievielte Umzug ist das denn in den letzten 2 Jahren? Der vierte oder fünfte? Einfach nur schlimm.
Es waren meiner Meinung nach mehr als 2 Umzüge.



Sylvia

geboren am 24.11.2001 in Wien, reiste er am:

28.05.2003 nach Karlsruhe mit Mutter Olga
22.10.2004 mit Mutter Olga nach Nürnberg
21.11.2007 ZOOM wegen der Geburt von Flocke
07.02.2008 nach Nürnberg wg. Deckung Vera
30.03.2008 nach Aalborg DK
23.04.2010 nach Nürnberg

also 6 Umzüge im Ganzen

Uli





Danke Uli, für die Antwort. Mir kam es auch weit mehr als zwei vor.



Es ist entsetzlich, was sie diesem Bären antun. Ich wünsche ihm von ganzem Herzen, dass er endlich einen Zoo findet, wo er bis an sein Lebensende bleiben darf.

Doris



Dear All, I cannot but agree more. What on earth are they doing with this poor guy??? And on the basis of what can one say that he loves travelling??? According to the pics I saw of Felix during these last months, when he was playing, I really did not have the impression that he was going to order his new Bahncard for other trips.



Da bin ich wieder einmal froh darüber, dass Knut so wunderbare Fans hat, die sich 100% für ihn einsetzen.

Armer Felix ...

Uli




*Vera* haette auch *Flocke* grossgezogen, wenn der Herr Maegdefrau nicht dazwischengefummelt haette!
...+ jetzt will er den armen *Felix* wieder loswerden.

Mensch, was sind das bloss fuer Leute! Kann man das arme Tier nicht mal zu Ruhe kommen lassen?

Zoo-Experten--------Bah!

LG aus Canada!

Nicht zu vergessen:

WENN DAS SEE-EIS VERSCHWINDET, DANN VERSCHWINDEN DIE POLARBEARS AUCH!!!!!!!!!!
Sch....Global Warming!

Faengt schon an hier in Churchill!




Gaby_M:
*Vera* haette auch *Flocke* grossgezogen, wenn der Herr Maegdefrau nicht dazwischengefummelt haette!
...+ jetzt will er den armen *Felix* wieder loswerden.

Ich stimme Ihnen zu: dass Felix wieder wegsoll, gefällt uns allen nicht! Er ist ein liebenswerter, gutmütiger Eisbärenmann und wir alle hier in Nürnberg und Umgebung haben ihn ins Herz geschlossen!

Vera HAT Flocke 4 Wochen lang vorbildlich großgezogen. Dann meinten ein paar ganz besondere Vertreter der Gattung Homo Sapiens, sie müssten auf verbotenen Wegen mal einen Blick in die Wurfhöhle werfen. Dadurch wurde Vera in ihrer Aufzucht gestört und sah Gefahr für ihr Jungtier. Worauf Vera - das haben sie sicher auch in Kanada gesehen! - ihr Baby im Gehege herumtrug; ganz offensichtlich suchte sie nach einem sicheren Platz für sich und ihr Jungtier. Und bei diesem Herumtragen geschah es, dass Vera wiederholt Flocke fallen ließ, nicht aus Unachtsamkeit, sondern weil sie wohl Angst hatte, dem Baby mit ihren Zähnen wehzutun.
Ich halte mich eigentlich nicht für einen unkritischen Menschen, aber ich glaube unbesehen, dass es sowohl Tiergartenleitung als auch Pflegern sehr schwer fiel, auf Grund dieser Situation Vera ihr Jungtier wegzunehmen.

Ich möchte damit nur sagen, dass Dr. Mägdefrau alles andere als ein Verfechter von Handaufzuchten ist! Flocke wurde ihrer Mama weggenommen, weil man im Tiergarten Angst um ihr Leben hatte!
Aus diesem Grund wollte ich Ihren Vorwurf SO nicht stehen lassen!

Ich bitte um Verständnis
hz



heidi_z,

..........und so teilen sich unsere Meinungen............

LG Gaby

Hab es noch nicht in Canada gesehen, lebe nicht in Churchill oder Hudson Bay, hab auch noch keinen Zoo hier besucht, aber ich verstehe Tiere, zumal ich sie selber zuechte.




heidi-z
Ich möchte damit nur sagen, dass Dr. Mägdefrau alles andere als ein Verfechter von Handaufzuchten ist! Flocke wurde ihrer Mama weggenommen, weil man im Tiergarten Angst um ihr Leben hatte

Merkwürdigerweise hatte der Tiergarten Nürnberg zwei Tage später schon eine Homepage für Flocke, und der Hype begann!
Was wurde wohl im Innenraum der Höhle gemacht, dass Vera für ihr Kind nur den Ausweg nach draußen gesucht hat.Und ebenso merkwürdig ist, dass Mägdefrau im Hintergrund zu sehen war.
Aber das ist nun Schnee von gestern. Ich wollte es auch nicht einfach nur so stehen lassen.

Das kostbarste Vermächtnis eines Lebewesens ist die Spur, die seine Liebe in unseren Herzen zurückgelassen hat.


Und dann war da noch das Vergleichen mit Vorgängen in der Natur

Dennoch warnt er vor verfrühter Euphorie: „Es kann noch jede Menge schief laufen.“ Die Mütter könnten beispielsweise ihren Babys Nahrung verweigern, erläutert er. Dann könnte nur noch der Zoo die Kleinen vor dem Hungertod retten. Doch das scheidet in Nürnberg aus. „Wir greifen nicht ein“, stellt Mägdelein klar. „Wir sollten Vertrauen in die Tierwelt haben und akzeptieren, dass es bei Erstgebärenden manchmal eben nicht klappt.“
Kleinen Knuts droht Hungertod

Wenn es um die Grösse von Eisbärgehegen oder um das gereichte Futter geht, dann ist die Natur plötzlich kein Vorbild mehr. Wo, bis auf Churchill, gehen Eisbären zum Bäcker und wo liegen Eisbären vor grauem Hintergrund ästhetisch ansprechend auf Felsen herum?

Wie die ehemalige Präsidentin des Verband Deutscher Zoodirektoren, Dr. Gisela von Hegel, meint, müsse man das Töten von Zootieren transparent behandeln:

Die Präsidentin des Verbandes Deutscher Zoo-Direktoren, Gisela von Hegel, sagte zur Ethik-Debatte, die Fragen über "das Töten und Überleben von Wildtieren in Zoos müssen im Umgang mit der Öffentlichkeit sehr offen und transparent behandelt werden". Von Hegel, Tierärztin und Direktorin des Zoos in Karlsruhe, kündigte ein neues Positionspapier ihres Verbandes für die nächste Tagung im Mai in Frankfurt/Main an. "Wildtiere müssen als Wildtiere und nicht als Spielkameraden wie Haustiere verstanden und behandelt werden", sagte sie.

Da die Geburtenrate in Zoos oft nicht beeinflusst werden könne, gleichzeitig aber eine ausgewogene Population aufrechterhalten werden müsse, äußerte sie Verständnis zum Beispiel für die Praxis im Nürnberger Tiergarten. Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" wurde dort eine Antilope getötet und an Löwen verfüttert. Zu den Berliner Vorwürfen, dass zahlreiche Tiere schlicht "verschwunden" seien, wollte sich von Hegel nicht äußern.
Zoo-Chef wegen Katzentötung unter Druck

Unter dem Stichwort "Ethik" sind auf der website zoodirektoren.de die

WAZA Grundsätze für Ethik und Tierschutz zu finden. Diese sagen über 'Euthanasie'

Nachdem sämtliche Möglichkeiten abgeklärt worden sind und die Entscheidung getroffen worden ist, ein Tier zu töten, ist sicherzustellen, daß dies in einer Art und Weise erfolgt, die einen schnellen Tod ohne Leiden gewährleistet. Euthanasie kann örtlichen Sitten und Gesetzen unterliegen, sollte jedoch einem am Leben Erhalten von Tieren vorgezogen werden, wenn diese unter Bedingungen leben müssen, die ihnen keine Lebensqualität ermöglichen.


Damit ist das unversorgte Sterbenlassen von Jungtieren meiner Meinung nach nicht abgedeckt. Denn unter 'Tierschutz' steht dort

1. Tierschutz
Ungeachtet der bestehenden kulturellen und traditionellen Unterschiede im Wirkungsbereich von WAZA haben alle Mitglieder die Pflicht im Tierschutz höchste Standards anzulegen und anderen diese Maßstäbe nahe zu bringen. Eine bestmögliche Ausbildung von Mitarbeitern ist eine Maßnahme zum Erreichen dieses Ziels.
WAZA-Mitglieder stellen sicher, daß alle Tiere in ihrer Obhut mit größter Rücksicht behandelt werden; ihr Wohlergehen hat jederzeit höchste Priorität. Gesetzliche Vorgaben im Tierschutz sollten stets als
Mindestanforderungen betrachtet werden. Angemessene Pflegebedingungen sind zwingend, eine gute tierärztliche Versorgung muß vorhanden sein. Wenn für ein Tier keine vertretbare Lebensqualität gegeben werden kann, sollte es rasch und schmerzlos getötet werden.






Bitte alle Beiträge über die Eisbärenkinder hier posten !

Danke !

Hartmuth

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The Knut diary / Das Knut Tagebuch
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Spendenaufruf: Ein Denkmal für Knut / A Memorial for Knut !
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