Die Eisbärenkinder mussten im Alter von drei Monaten ihre erste tierärztliche Untersuchung und ihre erste Schutzimpfung über sich ergehen lassen. Dazu trennte man sie kurzzeitig von ihrer Mutter Vera, die währenddessen von einem Pfleger gefüttert wurde. Vera war bereits seit zwei Wochen auf diese Situation trainiert worden. Die ganze Angelegenheit war schnell erledigt – nach nicht einmal drei Minuten kamen die Zwillinge zurück zu ihrer Mutter, die sich gleich wieder ebenso entspannt wie vorher um ihren Nachwuchs kümmerte.
Bei der Impfung stellten die Tierärzte auch das Geschlecht der Babys fest. Die Zwillinge wurden gegen Leptospirose geimpft. Dabei handelt es sich um eine fieberhafte Erkrankung, die schwere Schädigungen der inneren Organe nach sich ziehen kann. Eisbären reagieren sehr empfindlich auf diese Krankheit, die zum Beispiel durch wild lebende Nagetiere übertragen wird. Die Impfung bot gleichzeitig die Gelegenheit, dem Eisbärennachwuchs Microchips einzusetzen, wie sie heute auch bei Hunden und Katzen verwendet werden. Tiere, die der Artenschutzgesetzgebung unterliegen, werden seit Jahrzehnten mit dieser Methode gekennzeichnet. Auf den Armen der Tierpfleger konnten die Eisbärenbabys auch gewogen werden. Mit 12,7 und 12,5 Kilogramm sind sie etwas schwerer als ihre Schwester Flocke es im Alter von drei Monaten war; sie hatte damals 11,9 Kilogramm auf die Waage gebracht.
Die Namen Aleut und Gregor wurden per Losverfahren aus den Vorschlägen ermittelt, die von den Tierpflegern gesammelt worden waren.