Montag, August 9th, 2010 von Harald Baumer

Geheime Orte in Bärlin (5): Schnute ist fast so wichtig wie Wowereit

Zu Knut kommen sie alle. Der berühmteste Eisbär der Welt lockt nach wie vor täglich Hunderte von Touristen in den Zoologischen Garten der Hauptstadt. Dabei ist Knut, das muss man gelegentlich mal  sagen, bei weitem nicht der wichtigste Bär von Berlin. Der heißt ganz anders, ist ein Braunbär und lebt viel unauffälliger in der nicht gerade schicken Gegend am Köllnischen Park.

Name: Schnute. Geschlecht: weiblich. Alter: 29. Das sind die wesentlichen Daten der offiziellen Berliner Stadtbärin – also einer Art Wowereit unter allen Bären der Hauptstadt. Sie ist nicht etwa in einem der beiden Tiergärten Berlins untergebracht, sondern hat gemeinsam mit Tochter Maxi ihren eigenen Zwinger am Rande eines kleinen Stadtparks im Bezirk Mitte. Warum das? Seit dem Jahr 1280  ist der Bär das Wappentier von Berlin – und da kam man 1939,  zur 700-Jahrfeier der Stadt, auf die Idee, einen eigenen Bärenzwinger am Köllnischen Park einzurichten. Also etwa an der Stelle, an der Berlin einst gegründet worden war.

Seitdem hat der Zwinger diverse Bärengenerationen kommen und gehen sehen. Die offiziellen Stadtbären, die jeweils mit Partnern und/oder Kindern hier lebten, hießen Urs, Nante, Taps und Thilo. Schnute könnte die letzte Berliner Stadtbärin sein, denn immer mehr Tierschützer fordern eine Schließung der Anlage. Sie sei zu klein und biete den Bären nur jämmerliche Bewegungsmöglichkeiten, sagen sie.

Wer also in den nächsten Monaten in die Hauptstadt kommt, der sollte noch einmal einen Abstecher zu den Stadtbären machen, die dort liebevoll gepflegt werden. Am schönsten ist es, wenn man sie bei der Fütterung erwischt. Auf dem Speisezettel der Berliner Bären stehen unter anderem Äpfel, Birnen, Orangen, Fluss- und Seefische, Blumenkohl, Tomaten, Honig, getrocknetes Brot, Rindfleisch und Geflügel.   (Fotos: Baumer)


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2 Kommentare

August 10, 2010
schobberle

Man sollte die Bären freilassen und stattdessen Wowereit ins Gehege sperren.


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