Durchgefroren bin ich, trotz des eigentlich wärmenden Bades gerade. Habe den halben Tag heute im Berliner Zoo verbracht, und jedes Mal, wenn ich aus einem geheizten Tierhaus raus an die frische Luft kam, fror ich noch mehr, bis ich schließlich zähneklappernd zurück zur S-Bahn gelaufen bin. Kalt fanden es auch eine Vielzahl der Tiere, die sich entweder in ihre Höhlen verkrochen, an die Wände kuschelten oder lieber gar nicht erst raus kamen. Mal abgesehen von den sehr pelzigen Winter-geeigneten Tieren und natürlich den verschiedenen Tierhäusern war der Zoo heute mehr mit Italienern und Russen bevölkert als mit Antilopen und Co. Die waren aber auch lustig anzusehen. Ich glaube, jetzt jede erdenkliche Form der Pelzmütze zu kennen und muss feststellen, dass Japaner fototechnisch ein Witz gegen Italiener sind. Denn die laufen teilweise mit Videokamera und Megaoptikzoomdigitalkamera durch die Gegend und besahen sich den Zoo und die Tiere eigentlich nur durch die Linse. Aber nett sind sie. Das weiß ich, weil ich habe gefühlte 100 Gruppen von ihnen fotografiert - auf Wunsch natürlich.
Ich bin wirklich total gerne im Zoo. Auch wenn sich da immer wieder ein furchtbar schlechtes Gewissen meldet, wenn ich daran denke, auf welch kleinem Raum manche wundervollen Tiere ihr Dasein fristen und dass Eisbären sich im Berliner Sommer doch nicht wohlfühlen können. Mittlerweile meide ich zumindest das Raubtierhaus, Tiger, Löwen, Panther, Jaguare eingepfercht in Käfigen zu sehen - das halte ich dann auch nicht aus. Ich fand es diesmal schon schlimm genug, durchs Nashorn- und durchs Affenhaus zu wandern. Das einzige "Haus", welches mich nicht total frustet, ist das Vogelhaus, die Tiere sehen zumindest nicht so aus, als stünden sie am Rande der Verzweiflung.
Doch grundsätzlich gehe ich in den Zoo, um die Eisbären, Pinguine, Elefanten und Kamele zu sehen. Ja, das ist natürlich diskriminierend den anderen Tieren gegenüber, ich gebs ja zu. Aber die machen mich schon glücklich. Einen wahren Glückshormonausstoß bewirkt bei mir der Besuch im "Tierkinderzoo". Jetzt im Winter ist da natürlich nichts groß mit Babyziegen und -schafen, aber die Großen darf man trotzdem streicheln. So, nun kennt ihr mein Geheimnis: ich LIEBE es, Ziegen und Esel zu streicheln und die kleinen Miniponys. Eigentlich möchte ich den ganzen Tag dort in dem kleinen Gehege verbringen. Ziegen lassen sich gerne kraulen, nur, dass sie dabei nicht anfangen zu schnurren. Und Esel sind überhaupt die hübschesten Tieren in Augenhöhengröße. Das einzige Problem: nach dem Ziegenkuscheln riecht man sehr streng *lach*, aber das lässt sich ja zuhause mit Duftbad schnell beheben.

BraunbärDieser junge Herr hat das mit der Winterruhe falsch verstanden. Eigentlich sollten sich Braunbären während der Wintermonate in ihre Höhlen zurückziehen und ruhen (nicht zu verwechseln mit dem Winterschlaf). Der hier findet aber, dass er seine ganze Pracht auf dem Präsentierteller zur Schau stellen sollte und wechselte minütlich von Fötus- in Bauch-Brust- und dann in Seitenlage.

 

SeelöweYoga ist eine weltweit anerkannte Form der Entspannungstechnik. Wie genau man diese Figur nennt, die der Seelöwe hier vorführt, kann ich leider nicht mit Sicherheit sagen. Es sieht aber äußerst ungemütlich aus, scheint aber so bequem zu sein, dass das Tier regungslos in dieser Haltung verharrt - oder, vielleicht hat es Rücken?

 

Mandrill
Ein schöner Rücken kann auch entzücken, ein schöner Bauch tuts auch - und der Po ebenso?
Der Mandrill, der von vorne tatsächlich ebenso hübsch aussieht, trägt das in dieser Saison so beliebte Lila auf seinen Hinterbacken. Und weil dieser männliche Fashionista weiß, wie trendy er ist, hielt er den Besuchern im Zoo dann auch ständig sein leuchtendes Hinterteil entgegen.

 

Ziege_01Ist sie nicht entzückend? Wenn ich ein Haus mit einem riesigen Ziege_02Grundstück hätte, würde ich Ziegen halten. Leider riechen sie so streng. Auf dem Foto links kann man sehen, wie Madame ihr Köpfchen dreht, damit man sie auch richtig unterm Kinn krault, aber nicht an die Ohren fassen, da ist man zimperlich.