#### In Memoriam * Hartmuth Wiedenroth († 03.06.2011) * #### Ein großer Tier- und Menschenfreund |
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Thema: Tierpark Berlin Bewertung:  |
Hallo Ulli
Warum ist dann die Zucht unerlaubt?
LG
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@ Ludmila,
die Verpaarung von schwarzem und blondem Leoparden ist meines Wissens nicht generell verboten. Ich denke, es wird auf den Vorwurf der unverantwortlichen Zucht ein ähnliche Zurückweisung geben, wie vor fast genau einem Jahr. Da hatte Frau Hämmerling das Zusammenbringen von schwarzem und blondem Leoparden kritisiert.
Zudem moniert Hämmerling die Kreuzung eines schwarzen Panther-Weibchens mit einem Java-Leoparden. Ein Jungtier sei gestorben, andere seien an einen Tierhändler abgegeben worden. "Was aus ihnen geworden ist, ist ungeklärt." Der Tierpark und andere zoologische Einrichtungen seien an den Tieren nicht interessiert: "Das sind zoologisch minderwertige Individuen."
Letzteres bezeichnete Blaszkiewitz als "Blödsinn". Die Großkatzen seien zusammen gebracht worden, "weil sie einsam waren". Im Übrigen seien Panther und Leopard synonyme Begriffe für eine Art. "Tatsächlich ist der Panther auch ein Leopard, nur eben schwarz." Und beide Katzen würden sich auch in Freiheit paaren.
Quelle
Letzteres ist eine stark verkürzte Darstellung. Denn wie sollte z.B. ein Leopard von der Insel Java ( Panthera pardus ssp. melas ) zur Paarungszeit an einen Leoparden im südafrikanischen Kontinent (Panthera pardus pardus ) herankommen? Es liegt eine Menge Indischer Ozean dazwischen.
Wenn die Unterart des Leoparden auf Java tatsächlich als eine der erhaltenswürdigen Unterarten angesehen wird, wird man in Zoos einen hohen Aufwand treiben, um das Erbgut so sauber wie möglich zu halten. Dazu gehört nicht die Verpaarung mit einer anderen Unterart.
Bevor wir nicht wissen, ob es sich bei den beiden Leoparden um verschiedene Unterarten handelte, die in der Natur niemals zusammenfinden könnten, können wir nicht nachvollziehen, ob es sich beim Zusammenbringen der beiden einzeln gehaltenen Tiere um unverantwortliche Vermehrung oder um eine Parallele zur Natur handelte.
Interessant finde ich an dem Zitat, dass Dr. Balszkiewitz das Wort "einsam" verwendet. Damit scheibt er in dem Fall den Leoparden eine Empfindungsfähigkeit zu, die aus einem menschlichen Empfinden heraus abgeleitet sein muss. Denn Leoparden sind in der Natur "typische Einzelgänger", sagt Wiki. Zooverantwortliche pflegen dieses sog. anthropozentrische* Einschätzen der Lebensumstände von Zootieren abzulehnen, wenn es vom Publikum ausgeübt wird.
LG
Barbara
* der Mensch sieht sich als Mittelpunkt der Welt, beurteilt alles von sich ausgehend
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Aus Nacht und Schatten
Panther sind die am meisten gefürchteten Raubkatzen der Welt – zu Unrecht
Der Panther auf dieser Seite ist acht Tage alt, und an dem Morgen, an dem dieses Foto entstand, öffnete er zum ersten Mal seine Augen; himmelblaue Augen, die nachdunkeln und erst in zwei Monaten eine Sehkraft entwickeln werden, die unsere um das Sechsfache übertrifft. Seine Ohrmuscheln sind noch weich und eingedreht, und eine ganze weitere Woche wird vergehen, bevor das Hörvermögen überhaupt einsetzt. Dann aber wird es so vollkommen sein, dass die Katze selbst im Tiefschlaf Beutetiere in 500 Metern Entfernung wahrnimmt, und über Abermillionen Nervensensoren in den Pfotenballen wird es ihr möglich sein, jeden Schritt dieser Tiere präzise zu erspüren.
Manche Menschen nennen das ein Wunder. Andere behaupten es sei ein Fluch – ein Fluch, der die schwarzen Panther zu den am meisten gefürchteten Raubkatzen der Erde gemacht hat. „Bhutase Marana“ werden die Jäger in Indien genannt – Schatten des Todes. Jeder Jagdunfall, jeder Vermisste, jeder Verirrte wird ihnen angehängt, und für kein Tier der Welt werden mehr Abschussgenehmigungen erteilt. Die Panther sind zum Sündenbock eines ganzen Landes geworden – verurteilt als Menschenfresser, die jedes Jahr angeblich 50 Opfer fordern ...
Die Wahrheit ist: ein einziges Gen entscheidet bei Leoparden darüber, ob sie mit schwarzem Fell geboren und schwarze Panther genannt werden oder ob sie mit goldenem Fell geboren werden. An den Fakten aber ändert die Farbe nichts: Ob golden oder schwarz – unter allen Raubkatzen sind ausgerechnet Leoparden diejenigen, die die meisten Feinde haben. Zwar sind die Tiere extrem wendig – aus genau diesem Grund wiegen sie auch nie mehr als 90 Kilo. Ein ausgewachsener Tiger bringt beinahe das Dreifache auf die Waage – selbst ein Rudel Paviane kann einen einzelnen Leoparden in Stücke reißen. Rein statistisch wird jeder Leopard zweimal pro Woche von Feinden attackiert – Panther werden sogar noch öfter angegriffen. Warum das so ist, können Wissenschaftler nicht erklären. Die Tatsache aber, dass die Katzen dabei selbst schwere Angriffe überleben, liegt nicht etwas, wie von den Einheimischen oft behauptet, an vermeintlich dämonischen Kräften – sondern daran, dass Leoparden von Natur aus eine sehr lockere Hauthülle besitzen, die Bisse abfängt. Außerdem gerinnt ihr Blut in nur zwei Minuten.
Der kleine Panther auf diesem Foto weiß nichts von all den wundersamen Dingen, zu denen sein Körper eines Tages fähig sein wird. Vor ihm liegen zwei Jahre Kindheit – und zwölf Jahre Erwachsenenalter, in denen er gehetzt, gejagt und als Bestie angeklagt werden wird. Von Menschen, die blind für alle Wunder sind. Und nur sehen, wie schwarz das Fell ist, das ein einziges Gen geschaffen hat.
Dorothee Teves
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Der Leopard trug einen Chip
Quelle: BZ
BZ fragte bei Zoo- und Tierparkdirektor Bernhard Blaszkiewitz nach, wie der Leopard nach Frankreich gelangen konnte. "Was Peta sagt, ist absoluter Schwachsinn", sagt Blaszkiewitz. "Die Organisation ist generell gegen Zoos. Es stimmt fast nie, was sie behauptet."
Hmm, irgendwie gehört die Antwort zu einer anderen Frage.
Mal sehen, ob die Frage, wie der Leopard nach Frankreich kam, beantwortet werden wird.
Barbara
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Wenn der Leopard 2007 in Frankreich eingefangen, wurde und damals ca. 1 Jahr alt war, dann müsste in der ersten Staffel von "Panda, Gorilla & Co" über ihn berichtet worden sein. Da könnte man ja mal nachschauen.
Auf jeden Fall ist es skandalös, wie die Tiere verschachert werden. Und es geht ja munter weiter. Was wird mit den Löwengeschwistern? Inzucht wird einkalkuliert!
Für die Malaienbären ist nur umschichtig mit den Kragenbären Platz. Was wird wenn Maika wieder eingedeckt wird? Wohin dann mit dem Jungtier? Aber dann kann ja der kleine Lippenbär wieder an Bode abgegeben werden, und schon ist wieder Platz. So einfach geht das!
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Die Elterntiere des Leoparden, der in Frankreich aufgegriffen wurde, sollen "Angie" und "Wuppi" gewesen sein.
Der in Frankreich eingefangene Leopard ist einer von zwei Söhnen der schwarzen Tierpark-Pantherin ANGIE und dem Java-Leopard WUPPI.
Quelle
Beide Tiere gehören zur Unterart der Java-Leoparden.
Sehr dunkel, aber leider nicht schwarz - Leopardennachwuchs im Tierpark Berlin
Als vor einigen Jahren „Satan“ und „Saida“ - unser bewährtes Zuchtpaar der Schwarzen Panther – noch in ihren besten Jahren die Reproduktion einstellten, und als auch Verpaarungen der inzwischen fortpflanzungsfähigen Tochter „Angie“ mit dem Vater keinen Erfolg hatten, war klar, daß nur „Satan“ der Versager sein konnte. Letzte Klarheit sollte nun eine Verpaarung der sechsjährigen „Angie“ mit dem Kater „Wuppi“ bringen. Und diese Klarheit erhielten wir sofort: am 3. November wurden zwei Leoparden-Kätzchen geboren.
„Wuppi“ ist ein gefleckter Java-Leopard, der vor 10 Jahren im Zoo von Wuppertal geboren wurde und seit 4 Jahren als Single im Tierpark Berlin lebt. Java-Leoparden haben ein sehr dunkles, stark pigmentiertes Fell, und in ihrer Wildpopulation gibt es häufig Schwärzlinge. Also war unsere Hoffnung auf schwarzen Nachwuchs durchaus berechtigt.
Aber die beiden Schwestern „Kendari“ und „Namlea“ sind zwar besonders auf den Pfoten und am Rücken sehr dunkel, aber am Körper auf düsterem Untergrund doch deutlich gefleckt. Die zwei jetzt sechs Wochen alten Kätzchen sind mit ihrem Gewicht von knapp zwei Kilo recht zierlich, aber sehr temperamentvoll und ab sofort auch für unsere Tierpark-Besucher im Alfred-Brehm-Haus gemeinsam mit Mutter „Angie“ zu sehen.
Dipl.-Biol. Claus Pohle
Stellv. Direktor
Quelle: www.tierpark-berlin.de
Gefunden hier
Fällt Euch etwas auf?
und als auch Verpaarungen der inzwischen fortpflanzungsfähigen Tochter „Angie“ mit dem Vater keinen Erfolg hatten, war klar, daß nur „Satan“ der Versager sein konnte.
Inzest bei der Verpaarung von Zootieren ist so normal, dass man ihn sogar in die Pressemitteilungen schreiben kann.
Die Frage, wie der Leopard aus dem Tierpark nach Frankreich kam, ist damit noch offen.
Barbara
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Barbara:
die Verpaarung von schwarzem und blondem Leoparden ist meines Wissens nicht generell verboten.
Hat aber überhaupt nichts mit Erhaltungszucht zu tun.
Wenn die Unterart des Leoparden auf Java tatsächlich als eine der erhaltenswürdigen Unterarten angesehen wird, wird man in Zoos einen hohen Aufwand treiben, um das Erbgut so sauber wie möglich zu halten. Dazu gehört nicht die Verpaarung mit einer anderen Unterart.
Bevor wir nicht wissen, ob es sich bei den beiden Leoparden um verschiedene Unterarten handelte, die in der Natur niemals zusammenfinden könnten, können wir nicht nachvollziehen, ob es sich beim Zusammenbringen der beiden einzeln gehaltenen Tiere um unverantwortliche Vermehrung oder um eine Parallele zur Natur handelte.
Die Unterarten-Herkunft von ANGIE lässt sich nicht mehr feststellen. Bitte lies dir die ausführliche DOKU bei PETA durch:
http://www.peta.de/web/home.cfml?viewfile=1&fn=5882506E4417&mod=view&execute=1
Grüße
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@ pizzys
Wenn ich die DOKU richtig verstanden habe, kann aus dem Verpaaren von schwarzen und blonden Leos allein noch nicht geschlossen werden, ob es sich um verantwortungsvolle Züchtung handelt oder nicht. Erst die Zusatzinformation, ob es sich um Elterntiere einer bekannten Herkunft und einer bestimmten Unterart handelt oder ob keine Informationen über die Herkunft der Elterntiere gibt, lassen mehr Schlüsse zu.
Das oben Geschriebene ist völlig losgelöst von der Frage, ob in Zoos überhaupt verantwortungsvolle Zucht betrieben werden kann. Und auch unabhängig von der Frage, ob die Vermehrung von Tieren in Zoos dem Artenschutz dienen kann.
Die Grundsätze des Züchtens von Tieren werden erfüllt, wenn eine kontrollierte Fortpflanzung mit dem Ziel einer Verstärkung gewollter beziehungsweise der Unterdrückung ungewollter Eigenschaften stattfindet. Es werden Individuen ausgewählt und gezielt verpaart.
Bei wievielen Paarungen in einem Zoo kann davon die Rede sein? Wie gross kann die genetische Basis einer Art sein, wenn absprachegemäss keine Tiere mehr aus ihren Lebensräumen mehr entnommen werden und immer wieder nur dieselben männlichen und weiblichen Tiere in einem Gehege zusammengebracht werden?
Kann dann überhaupt noch von Zucht die Rede sein?
Von welchen Arten werden Individuen ausgewildert d.h. welcher Zoo beteiligt sich wirklich am Artenschutz?
Manchmal hilft das Nachrechnen: zu wieviel Prozent tragen Zoos zum Erhalt von Eisbären bei, wenn es weltweit 150 fortplanzungsfähige Eisbärenpaare in Zoos gibt, die pro Jahr ca. 15 überlebende Jungtiere "produzieren", wenn der Bestand jährlich durch erlaubtes und nicht erlaubtes Jagen um mehrere hundert Tiere verringert wird und aus keinem Zoo ein Eisbär in die Wildnis verbracht wird?
Ich denke, dass wir alle unseren Auftrag an Zoos überdenken, diskutieren und aktualisieren müssen. Eine Frage wird sein: Können Zoos zum Arterhalt wirklich beitragen oder sollte diese Worthülse aus den Zweckbestimmungen herausgenommen werden?
Barbara
P.S. Ich kann bestätigen, dass Zoos zur Verwirrung bei Panter und Leoparden beitragen. Schaut mal, was da im Hintergrund liegt....

aufgenommen am Freitag in einem Tier- und Freizeitpark
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Hallo Barbara,
Wenn ich die DOKU richtig verstanden habe, kann aus dem Verpaaren von schwarzen und blonden Leos allein noch nicht geschlossen werden, ob es sich um verantwortungsvolle Züchtung handelt oder nicht. Erst die Zusatzinformation, ob es sich um Elterntiere einer bekannten Herkunft und einer bestimmten Unterart handelt oder ob keine Informationen über die Herkunft der Elterntiere gibt, lassen mehr Schlüsse zu.
Ich kenne keinen Schwarzen Leopard, dessen genaue Unterarten-Herkunft bekannt ist.
Damit ist die Zucht der schwarzen Pantherin ANGIE mit dem Java-Leopard WUPPI unverantwortlich, da mit Sicherheit kein reinerbiger Java-Leopard daraus entstand.
Und da sämtliche EEP ein Reinerbigkeit fordern, die sogar bis zur Tötung von Tigerbabys führt (siehe Magdeburg), hat diese Leo-Zucht nicht mit Erhaltungszucht zu tun.
Übrigens sind ANGIE´s Vorfahren aus dem Wuppertaler Zoo und Wuppertal kann die Herkunft ihrer schwarzen Panther nicht mehr feststellen.
Und zu deiner Frage, ob Zoos zum Erhalt beitragen, möchte ich mit einen konsequenten NEIN beantworten.
Sie lagern Tiere nur. Und die Lagerungskapazitäten sind mehr als nur begrenzt.
Nur in ihren ursprüngöchen Lebensraum haben sich Tiere so angepasst (Verhalten usw.), dass sie dort ihr überleben sichern können.
Schwindet der Lebensraum, tendiert eine Tierart
immer mehr zum Aussterben. Die Uhr tickt.
Woher stammt dein Foto?
Grüße
Pizzys
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