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Storchenvater Michael Zimmermann Winterfütterung für den Storch Überwinternde Weiss-Störche und wie man ihnen hilft |
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Wenn Sie auf einem Winterspaziergang diese Spur im Schnee entdecken, deren Verursacher offenbar die Hoffnung hatte im noch nicht völlig verwehten Graben eine Maus zu finden, und sich Ihr Mitleid regt und Sie dem hungrigen Tier helfen wollen, dann ist Ihr Gefühlsleben intakt! Mir jedenfalls ging es so, als ich Ende der 70er diese Aufnahme machte, die die Trittsiegel eines Weißstorchs zeigt. Ich stellte mir die Aufgabe das Tier durch den Winter zu bringen. |
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Zunächst ein Sommerbild von ihm, pardon von ihr, denn sie ist weiblichen Geschlechts. Ich habe schon viele Storchenfotos gemacht, dieses mag ich aber besonders gern, weil die Dargestellte so schön ist und so gelassen in die Kamera schaut. Unsere Freundschaft währt mittler- weile schon lange und als an ihrem 25. Geburtstag auffiel, dass sie noch keinen Namen hatte, bekam sie einen: Sie heisst seitdem “Twenty” und ihr Ehemann (es ist nicht gut, dass der Storch allein sei!) konsequenterweise “Five”. | |
Twenty ist 1977 in Obereichenbach aus dem Ei
geschlüpft und bei einem der ersten
Ausflüge in eine elektrische Freileitung gerast. Deklassierende
Vorwürfe gegen die Winterstörche sind
unbegründet. Sie sind eine wichtige Stütze der
natürlichen Population! Die weiteren Bilder zeigen Twenty und Five bei Schnee an der
Fütterungsstelle und einmal bei überfrorenem Hochwasser: |
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An der Fütterung finden sich natürlich auch andere Nahrungsinteressenten ein: Lachmöwen (manchmal Sturm- und Silbermöwen), Raben- und Nebelkrähen, Graureiher (manchmal auch Purpur- und Silberreiher), Bussarde und einmal ein juveniler Seeadler, der sich ein paar Wochen hier aufhielt und ein geschlachtetes Schaf bekam. Er verursachte bei den Störchen und den menschlichen Beobachtern Aufregung. | |
Und so geht es richtig mit der Winterfütterung: Wenn man ab Mitte Oktober einen Storch sieht, kann man davon ausgehen, dass er überwintern wird. Man suche zunächst seinen bevor- zugten Standplatz in der Talaue und bietet dort Futter an, auch wenn es im Augenblick noch nicht notwendig erscheint. Es kann aber täglich zu einem Temperatursturz kommen, da muß der Storch bereits wissen, wohin er sich zu wenden hat. (Weiss er das nicht, setzt er, wie gesagt, zu großräumigen Hungerflügen an und ist nicht mehr auffindbar. Manche Individuen werden auch zu Bettlern und schliessen sich einem Hühnerhof an oder kommen zur Pause in einen Schulhof. Das wollen wir vermeiden. Der Storch soll auch im Winter sein natürliches Verhalten, inklusive Fluchtdistanz, beibehalten. Von einem Karpfenrestaurant besorgen wir uns hier einen Eimer voll Innereien und Schlachtabfälle. Manchmal bekommt man auch frisch verendete Fische: Karpfen werden filetiert und kleingeschnitten, Forellen werden nur quergeschnitten (5-7x). Die Abfälle werden auf einer Fläche von ca. 10 qm ausgestreut, im Zentrum davon steht ein Plastikeimer (nicht rot, da rot Signalfarbe. Keinen Blecheimer, wegen der Spiegelung beim Eintauchen des Kopfes). Die besten Brocken kommen in diesen Eimer. In einem zweiten Eimer bietet man Trinkwasser an, bei Frost angewärmt. Prompt reagieren die Krähen auf das Angebot und fungieren als Lockvögel. Der Storch braucht ein paar Tage, bis er sein Misstrauen überwunden hat und in den Eimer schaut. Der Eimer muß so tief sein, dass die Krähen nicht zulangen können und einen festen Stand haben, damit er von den Krähen nicht umgeworfen werden kann. Zur Abwechslung kann man in den Eimer auch ein paar Eintagsküken legen, die es gefroren zu kaufen gibt, oder eine mit der Falle erbeutete Maus. Gut ist es auch mit dem Anglerverein Verbindung aufzunehmen und die Teichbesitzer nach dem Abfischplan zu fragen und die manchmal in grossen Mengen anfallenden Abfallfische als Vorrat einzugefrieren. Die Fütterung setzt man fort, bis im März die Nächte frostfrei werden. Sie werden bei der Arbeit viel Schönes erleben!!! Michael
Zimmermann |
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Mitglieder der Steuergruppe AHP Weißstorch wollen Winterstörche und Nestlinge verhungern lassen! Unser erster Vorsitzender Herr Otto Krämling nahm im Januar am Treffen der Steuergruppe teil und war tief erstaunt. Die Rücksicht auf Empfindlichkeiten der Jäger und Fischer scheint einigen Mitgliedern wichtiger zu sein, als das Überleben der Winterstörche. Auch die Bruten von verunglückten Storcheneltern soll man nach Ansicht der Steuergruppe verhungern lassen. Lesen Sie hierzu das von Herrn Krämling verfasste Protokoll der Sitzung. |
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