* Schwarzbären-Geschichten - Lily + Hope und weitere *

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Autor
Brit Haagna


Update 12. April 2011

Jason stirbt



Jason ist tot. Wir sahen heut um 16:03 wir er seinen letzten Atemzug machte. Wir wissen wie Sie fühlen, denn wir wissen wie wir uns fühlten dort vor Ort, als wir sahen wie Jason ums Überleben kämpfte und wir um die Entscheidung kämpften was für uns das richtige zu tun wär. Das ist etwas wo es so viele Meinungen wie Menschen geben wird. Es ist eines der Dinge, die wir auch überlegten, als wir uns entschieden die Höhlenkamera aufzustellen und Updates zu schreiben, sodass jeder sehen kann was wir zusammen sehen und lernen können.

Zwischen der Höhlenkamera und der Forschung auf Vertrauensbasis, wie wir es machen, sehen wir Dinge die in der Vergangenheit nur Rätsel waren. In den meisten Fällen wenn ein Junges verschwunden ist, kann der Forscher nur vermuten was passiert ist. Mit unserer Methode beobachten wir wie die Jungen aufwachsen, manche es nicht schaffen, und manchmal sind wir in der Lage den Körper für eine Autopsie zu finden. In Jasons Fall wird die Autopsie morgen früh durchgeführt von einem Veterinär mit 40 Jahren Erfahrung.


Faith ruht neben Lily nach dem Stillen

Das ist, was wir sahen. Wir fuhren am Freitag mit dem Schneemobil zur Höhle um die Kamera zu reparieren und fanden heraus, dass die Familie aus dem Höhlengebiet weggezogen war. Wir peilten Lilys Senderhalsband an und fanden sie 0,26 Meilen Luftlinie entfernt – 0,42 Meilen auf der wahrscheinlichsten Route. Wir fragten uns wie die Kleinen, v.a. Jason so weit laufen konnten. Jason war erledigt und wollte nur noch schlafen. Faith hatte Energie. Wir hofften dass Jason trinken würde, sich ausruhen und erholen. Wir machten uns mit Ihnen Sorgen.

Die Natur verschwor sich gegen uns in den nächsten Tagen mit Regen und Schmelze. Es war zu wenig Schnee für das Schneemobil und zu viel für den 4-Rad angetriebenen Pick-up. Bis Montagnachmittag war der Schnee weich genug um mit dem Pick-up durchzukommen. Wir hofften wir würden Jason erholt und kräftig wiedersehen.

Am Montag gegen 16:15 Uhr kamen wir an ihrer großen Weißen Kiefer an und sahen die schlechten Neuigkeiten. Jason war viel schwächer, war alleine und Lilys Sendersignal zeigte dass sie eine Drittel Meile entfernt war. Er war so apathisch, dass wir dachten er würde über Nacht sterben Wir wogen ihn vorsichtig – gerade unter 4 Pfund.

Warum sind die andern weggezogen? Fühlte Lily die Notwendigkeit Futter zu suchen zum Wohl der anderen? War Jason zu schwach geworden um zu einer Brustwarze zu klettern und richtig zu saugen? Wurde Lily klar, dass Jason Zustand zu schlecht war zum Überleben und dass sie ihr Leben weiter mit den gesunden Jungen leben muss?

Wir fragten uns, was wir tun sollten. Sollten wir Jason helfen? Konnten wir Jason helfen? Unsere Zulassung sagt dass „die Forschungsbären sollen nicht länger als notwendig für die wissenschaftlichen Arbeiten herangezogen werden und dürfen nicht in Gefangenschaft gehalten werden.“ Wenn wir ihn nicht nehmen konnte um ihn stündlich zu füttern, sollten wir jemanden finden der das machen konnte? Die einzige zugelassene Reha-Einrichtung in Minnesota ist 3 Stunden entfernt. Sollten wir anrufen und schauen ob sie Jason nehmen könnten? Könnte das so schnell erledigt werden um ihn zu retten? Die größte Frage war, was wäre wenn wir uns einmischten, Jason mitnahmen und Lily käme zurück zu ihm? Sie war nur eine Drittel Meile entfernt. Wir dachten, wir sollten der Natur ihren Lauf lassen. Das war nicht wie die Hilfe für Hope die eine Vielzahl von wissenschaftlichen Fragen beantwortete. Wir entschlossen uns Jason zu lassen und LIlys Sendersignal zu überwachen um zu sehen was sie in dieser Krise tun würde.

Wir blieben 1-2 Zehntel Meile von Lily entfernt um jede Möglichkeit der Beeinflussung ihrer Aktivitäten zu vermeiden. Wir fanden ihre Spuren und sahen dass Hope und Faith mit ihr zusammen waren. Der Abstand von Fath‘ Spuren zeigt uns dass sie lebhaft und behände unterwegs war. Die Sendersignale zeigten dass die Familie die ganze Zeit in Bewegung war. Eine Stunde vor Dunkelheit bewegten sie sich zurück in Richtung Jason, doch als die Dunkelheit kam ließen sie sich zur Nachtruhe nieder, wieder eine Drittel Meile entfernt von Jason. Wir kamen erst sehr spät aus dem Wald zurück deshalb gab es gestern auch kein Update.

Wir schauten heute Morgen um 10:50 nach Jason. Er war noch viel schwächer. Er konnte sein Köpfchen nicht heben. Lily war immer noch eine Drittel Meile entfernt und kam nicht zurück. Was könnte sie machen? Wie geht es Faith nach der zusätzlichen Wanderung? Würde sie die nächste sein? Wir schlossen uns ihnen an um eine Antwort zu finden.


Hope und Faith werden Seite an Seite gestillt





Faith ging es gut und sie flitzte 25 Fuß hoch auf die Weiße Kiefer unter der sie waren. Drei Fuß vom Baum entfernt war ein Holzklotz an dem Lily und Hope gerissen hatten um Maden zu finden. Nachdem wie er aussah und dem vorhandenen Kot waren sie dort den ganzen Tag über gewesen. Wahrscheinlich hatten sie den Holzklotz gestern spät gefunden, an den Baum gebettet, und haben den ganzen Tag den Klotz bearbeitet. Wir schlossen uns ihnen Mitte des Nachmittags für einige Stunden an. Faith und Hope saugten friedlich und heftig zusammen. Faith nutzte ihre eigene Brustwarze und die, die Jason benutzt hatte. Hope nutzte die beiden auf ihrer Seite. Als sie fertig waren untersuchten sie die Brustwarze die jeweils die andere benutzt hatte und die Leisten-Brustwarten zwischen Lilys Beinen. Hope und Lily arbeiteten zusammen an dem Holzklotz. Faith macht ein Schläfchen und spielte dann mit Pflanzen und Lily. Hope achtete wenig auf Faith als Faith nahe an der Weißen Kiefer schlief.


Faith am Fuß der Weißen Kiefer.

Als Faith aufwachte wollten wir sie wiegen um ihr Gewicht mit dem von Jason zu vergleichen. Sie machte sich aus dem Staub. Sie ist jetzt nicht mehr im vertrauensvollen Alter. Wir haben zu der Zeit keine gute Bindung geschaffen, da wir lieber entfernt blieben und das ungestörte Verhalten beobachten wollten. Sie schrie und wir sahen die größte Darstellung von Schutzverhalten, die wir jemals von Lily und wahrscheinlich jeglichem Bären gesehen haben. Sie kam angerannt und meinte es ernst. Ihr erster Blick galt Faith. Dann sah sie sich nach dem Übeltäter um. Nachdem sie keinen erkennen konnte ließ sie Lynn klar wissen, dass er zu nah war obwohl er 10 Fuß zurückgegangen war als sie angerannt kam. Nachdem sie Lynn rückwärtsgehen sah ging sie zurück zu Faith. Normalerweise sehen Bären die zu schreienden Jungen kommen den Grund nicht in Lynn. Wir fragten uns ob Jason irgendetwas mit dem ungewöhnlich starken Schutz für Faith zu tun haben könnte. Fünf Minuten später ließ sie uns ihr Senderhalsband auswechseln kurz bevor wir sie verließen.

Wir kamen zurück zu Jason und sahen ihn gerade noch seine letzten Zuckungen, Urinieren und die letzten Atemzüge um 16:03 Uhr tun. Wir nahmen ihn mit für eine Autopsie. Wir riefen den Wildhüter an um Erlaubnis für die Bergung und den Tierarzt um einen Termin für die Autopsie auszumachen.

Warum geriet Jason so in Rückstand zu Faith und starb obwohl sie offenbar die gleiche Größe hatten? Wir wissen es noch nicht. Unsere erste Vermutung ist, dass sich mit Hope und der dominanten Faith die Milch zu teilen nicht genug für ihn für seine volle Entwicklung übrig blieb. Die Brustwarze, die Jason benutzt hatte, war weniger als die Hälfte so voll mit Milch wie die, die Faith nutzt.

Es gäbe noch viel mehr zu schreiben, und morgen werden wir mehr wissen.

Video von unserem heutigen Besuch bei Lily, Hope und Faith

Die guten Neuigkeiten sind, dass Ted Oakes, der Produzent von “ The Bear Family and Me ” (= die Bärenfamilie und Ich) heute sagte, dass National Geographic die 3-teilige Serie im Juni senden wird.

Wir machen den Readers Digest Wettbewerb aus eindrucksvolle Art. Der link um 10 Stimmen pro Tag (alle auf einmal) abzugeben ist:
http://wehearyouamerica.readersdigest.com/town.jsp?town=ELY&state=MN.

Danke für all Ihre Unterstützung.

—Lynn Rogers und Sue Mansfield, Biologen, Institut für Wildtier Forschung und Nord Amerikanisches Bären Zentrum


Viele Grüße von
Brit
http://www.worldofanimals.de




Hallo Brit, ich möchte mich ganz herzlich bei Dir für die schönen Tiergeschichten bedanken auch über die Kolibris.
Liebe Grüße
Sylvia



Brit.
Oh je der kleine Jason hat es leiter nicht geschafft
schade
Danke liebe Brit das du uns immer auf dem laufenden hälst



Dear Brit, when I read the sad news this morning, I was so unhappy. Already yesterday, I felt that something was not right because there was so decent update and today, I knew why. Poor little baby Jason !!!! Between us, I wished that they should have taken him with them and started the feeding to give him at least another chance. But alas, now we can only hope that the three others remain safe and sound and have a good and long life.



Hallo Sonja, ich hab gerade von Ray Canoe auf dem Live chat von Jasons tot erfahren. Wie schrecklich.



Hallo Marianne,

im letzten Jahr gab es eine Zeit, in der Hope, die große Schwester, wochenlang allein war und zu verhungern drohte. Damals hat man eingegriffen und ihr täglich Futter gebracht. Ich wünschte, sie hätten Jason auch eine Chance gegeben, ihn mitgenommen und versucht, ihn zu retten. Er war seit einigen Tagen schwach und zitterte. Armer, kleiner Bär.



Jason am 30. März





Das ist ja furchtbar Sonja,

das ist nicht in Ordnung, die Baeren wurden schlieslich zahm gemacht - da haetten die eingreifen muessen. Mir tut der kleine unendlich leid. Die schrieben mir im Livechat dass Jason neben einem Baum im Regen lag und seine Mutter und die anderen schon weit weg waren, er hatte noch gelebt (die haben ihn liegen lassen?? so hab ichs verstanden - oder nicht??) vielleicht ist er vom Baum gefallen - zur Zeit wird er untersucht woran er starb schrieb mir der Biologe der mit Lynn Rogers arbeitet.
Ich werde ihn jetzt mal fragen warum man nichts vorher tat.

Gruss

Marianne



So wie du es befürchtest ist es nicht.

Das Wichtigste vorab:

Die Bären wurden nicht zahmgemacht!

Die besenderten Forschungsbären - alles Abkömmlinge von Shadow - leben
wild und völlig frei
wie andere Wildbären auch in den Wäldern Nordminnesotas, nahe der kanadischen Grenze.

Schwarzbären greifen Menschen nicht an. Dem Forscher Dr.Rogers und seinem Team gelang es, sich einigen Bären zu nähern und ihr Vertrauen zu gewinnen. Nur manche Bären gestatten Dr. Rogers einen Kontakt.

Auch in Minnesota gibt es Behörden - die genau regeln, was Dr. Rogers bzw. das NBC an Forschungsarbeit und Kontakten zu den Bären gestattet ist.
Dr. Rogers hätte keinesfalls den kranken und sterbenden Jason mitnehmen dürfen.

Wenn du das neueste update liest, erfährst du, dass Dr. Rogers momentan große Schwierigkeiten hat, weil er den toten Jason mitnahm.

Das DNR war schon im NABC und hat den kleinen Körper von Jason beschlagnahmt und mitgenommen.
(Ich hoffe, dass Brit dieses Update wieder übersetzt und für alle lesbar einstellt...)

Fortsetzung folgt.

Liebe Grüße
Doris
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