Der Tiergarten Schönbrunn ist Schauplatz für eine breite Palette verschiedener Forschungsarbeiten, die in Kooperation mit verschiedenen Universitäten und Instituten durchgeführt werden. Diese umfassen Tierhaltung, Verhalten, Kognitionsforschung, Tiermedizin und Conservation Medicine - tiermedizinische Studien, die zur Erhaltung einer Tierart dienen, sowie Reproduktion, Physiologie und Ernährung.
Zusätzlich bietet der Tiergarten Schönbrunn als ältester Zoo der Welt ein breites Betätigungsfeld für Zoo-Geschichte. Auch für sozialwissenschaftliche Forschung ist der Tiergarten mit seinen mehr als 2 Millionen Besuchern pro Jahr interessant. Gerade Forschung an der Schnittstelle Mensch-Tier und psychologische Verhaltensmuster in Bezug auf Motivation zur Erhaltung von Tierarten können im Tiergarten am Menschen erforscht werden.
Neben Beobachtungsdaten können nach Einhaltung der gesetzlichen und tierhygienischen Bestimmungen Gewebe- und Blutproben, Eier, Federn, Fell und Haare aus dem Wildtierbestand des Tiergartens der Forschung zur Verfügung gestellt werden. Eine wichtige Ressource stellen Aufzeichnungen zur Lebensgeschichte einzelner Tiere dar. Heute sind viele davon in der Datenbank ARKS (Animal Record Keeping System) gesammelt. Die gemeinsame Verwendung von Daten zur Lösung ähnlicher Probleme ist für die gesamte Zoogemeinschaft von Vorteil.
Bevorzugt und zum Teil aus Eigenmittel finanziert werden Forschungsarbeiten mit hohem Dringlichkeitsgrad. Dieser ergibt sich aus dem Gefährdungsgrad der Tierart, sowie notwendige Haltungsverbesserungen. Dabei spielen die Empfehlungen der verantwortlichen Taxon Advisory Groups (TAGs) eine wichtige Rolle. Ein besonderer Fokus wird auch auf die heimische Tierwelt gelegt.
Zur Finanzierung seiner Forschungsarbeiten ist der Tiergarten weitgehend auf externe Förderungen angewiesen, die zum einen aus wissenschaftlichen Förderfonds gewährt wird (FWF, ÖNB, BMWF), zum anderen von Firmensponsoren (Österreichische Lotterien, OMV).
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