Diese Seite drucken Zoo Krefeld „Yethoo“ hat den Krefelder Zoo verlassen - Elefant reist in den Zoo BelfastElefantenkuh „Yethoo“ hat am Mittwochmorgen den Krefelder Zoo in Richtung Belfast verlassen. Ihre Reise wird sie per Fähre über den Ärmelkanal und die irische See führen. Ihre Ankunft in Belfast wird am Freitagmittag erwartet. Für den Transport beauftragte der Zoo das erfahrene holländische Unternehmen EKIPA, das auch im Jahr 2001 den Krefelder Nashornbullen Jakob in einen französischen Zoo umgesiedelt hat. „Yethoo“ wird in einem ca. sieben Tonnen schweren Spezialcontainer auf einem Tieflader transportiert. Das Tier wurde von ihren beiden Pflegern in den Container geführt.In den letzten Jahren entwickelte „Mumptas Mahal“ zunehmend stärkere Aggressionen gegen das jüngere Tier. Zunächst ging Leitkuh „Rhena“ dazwischen, wenn es zu Angriffen kam. Im vergangenen Sommer aber eskalierten die Angriffe, so dass „Yethoo“ häufiger Verletzungen davon trug. Einmal wurde sie sogar nachts so stark bedrängt, dass sie sich von den Ketten losriss und in Panik in den Absperrgraben zum Besucherraum sprang. Der Stress führte zu Verhaltensstörungen und Gewichtsabnahme. Nach diesen Vorkommnissen war für die Zooleitung klar, dass schnell eine Lösung für „Yethoo“ gefunden werden musste. Mit Hilfe des Zuchtbuchführers wurde der Zoo Belfast als neue Heimat ausgewählt. Dort erwartet die 31jährige ein weiteres Tier namens „Tina“. Die beiden Elefanten werden voraussichtlich gut harmonieren, da auch „Tina“ ein eher zurückhaltendes Wesen hat. Eigentlich sollte die Übersiedelung schon im September 2008 stattfinden. Durch die strengen Bestimmungen für Transporte von Huftieren aus Gebieten mit der Blauzungen-Krankheit, verzögerte sich der Transport immer wieder. „Yethoo“ wurde gegen die Viruserkrankung, welche durch Mücken übertragen wird, geimpft. Anschließend musste eine dreimonatige Frist abgewartet werden, bevor der Antikörper-Titer überprüft werden konnte. Jedoch auch nach erfolgreicher Impfung gaben die irischen Behörden keine Transporterlaubnis, denn zur Zeit ist Nordirland noch frei von der für Huftiere gefährlichen Blauzungen-Krankheit. Erst in der vergangenen Woche haben die irischen Veterinärbehörden dann ihre Zustimmung für einen Transport gegeben. Jetzt musste alles sehr schnell gehen, denn nur bei sehr niedrigen Temperaturen können Mücken als mögliche Überträger ausgeschlossen und der Elefant transportiert werden. Für die beiden verbliebenen Elefanten im Krefelder Zoo bedeutet der Weggang von „Yethoo“ einen Abschied von der Kettenhaltung. In den kommenden Monaten wird das Elefantenhaus so umgestaltet, dass die Tiere in zwei getrennten Boxen stehen können und nicht mehr 16 Stunden pro Tag an Ketten stehen müssen. Die Umsiedelung von „Yethoo“ bedeutet zwar den Verlust eines Sympathieträgers, aber der Zoo macht damit auch einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Haltungsbedingungen seiner Tiere.
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