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Der größte ist dabei natürlich Eisbär "Lloyd", der mit seinen geschätzten 400 Kilogramm den Zoo dominiert - auch wenn seine beiden Herzdamen "Viktoria" und die Seniorin "Irka" ihn gut im Griff haben. "Wie schwer 'Lloyd' wirklich ist, wissen wir nicht", sagt Zoo-Tierarzt Joachim Schöne. Daher wird er geschätzt. Bei anderen Tieren ist es einfacher, sie zu erfassen. "Die Keas sind richtig wild darauf, sich zu präsentieren", erzählt er.
Gemessen, gewogen und gezählt wird dabei das ganze Jahr über. "Das machen wir bei unserer Arbeit mit", sagt Tierpfleger Thomas Grunert, der für die Eisbären, alle Landraubtiere, einige Pythons und auch Gecko "Rambo" zuständig ist. Am Jahresende aber wird das alles addiert und auch geprüft. Das hat auch betriebswirtschaftliche Gründe: Stimmen die Bestandslisten mit den tatsächlich vorhandenen Tieren überein? Stimmt die Futtermenge, die im Jahr bestellt worden ist? 40 Tonnen waren es 2010, davon 20000 Kilogramm Hering, 15.000 Kilogramm Makrele, 500 Kilogramm Sprotten und 4000 Kilogramm Rindfleisch, Mäuse, Obst und Gemüse. "Die sind halt hungrig", sagt Schöne.
Er freut sich dabei auch über einige ungewöhnliche Zuwächse in den Gehegen. Ein Pinguinküken ist Anfang Dezember geschlüpft, Schneehasen, Weißkopfseidenäffchen, Enten, Salamander und auch Ringelnattern haben Nachwuchs bekommen. Nicht alle werden in Bremerhaven bleiben. Es gibt einen regen Austausch mit anderen deutschen und europäischen Zoos. So sind einige Kormorane aus Stuttgart zugezogen. "Und kürzlich haben wir eine Gruppe von Seidenaffen nach Saragossa abgegeben", sagt Schöne. "Wir wollen die Arten erhalten." Außerdem seien die Tiere und die Zoos Botschafter für den Naturschutz: "Unsere Tiere sollen auch bewusst machen, dass wir Lebensräume erhalten müssen", betont der Tierarzt. Dass sei die Aufgabe von Zoos.
In Bremerhaven jedenfalls scheinen sich die Tiere wohl zu fühlen. Auch für 2011 rechnet Schöne mit Nachwuchs - auch wenn es bei dem Prestigeobjekt Eisbär bislang nicht geklappt hat. Die achtjährige "Viktoria" ist nicht trächtig, ist sich der Zoo sicher. Die Hoffnungen liegen nun auf dem kommenden Jahr. Dann wissen die Zoo-Verantwortlichen auch genau, wie viel die erhofften Eisbäreneltern wirklich wiegen: Im Frühjahr bekommen sie eine Waage ins Gehege. Damit man nicht mehr schätzen muss. Denn nicht jedes Tier stellt sich so freiwillig wie der freche Gecko "Rambo".



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