Star-Eisbär: Knut-Fans strömen weiter in den Zoo - Nachrichten Regionales - Berlin - WELT ONLINE

Anmelden | 27. September 2011, 08:46 Uhr

Star-Eisbär

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Knut-Fans strömen weiter in den Zoo

Knut sprengt alle bisher bekannten Zoo-Bilanzen. In dieser Woche erwartet der Berliner Zoo bei seinem Star-Eisbären den zweimillionsten Besucher. Davon sollen auch andere Tiere profitieren. Unterdessen wurde bekannt, dass Knut Berlin voraussichtlich verlassen wird.

Bis Silvester wird der Zoo deshalb erstmals in seiner 163-jährigen Geschichte im Gesamtjahr die Marke von drei Millionen Gästen deutlich überschreiten. Bei gutem Wetter sind noch einige hunderttausend Besucher mehr drin, sagte der kaufmännische Direktor Gerald R. Uhlich. Im Vorjahr war mit 2,5 Millionen Menschen ein beachtlicher Rekord erzielt worden. Knut schuf jetzt wirtschaftliche Sicherheit.

Knut
Foto: DPA Tag für Tag drängeln sich weiterhin Massen von Fans um Knut zu sehen. Doch den Eisbären kümmert es wenig

„Die Einnahmen haben uns schon weit nach vorn gebracht. Wir können jetzt einige seit langem geplante Projekte auch für andere Tiere starten“, kündigte Uhlich an. Der Boom um Knut hat letztlich auch die vor einiger Zeit unter Berliner Finanzpolitikern aufgeflammte Debatte um die politische Millionenförderung von Zoo und Tierpark in Berlin erstickt. Nachdem Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) einmal spöttisch den Sinn von Giraffen in beiden Anlagen angezweifelt hatte, ist jetzt aus seinem Hause zu vernehmen, dass Zoo und Tierpark die Förderung von derzeit rund 8 Millionen Euro im Jahr trotz der günstigen Knut-Kassenlage nicht gekürzt werde.

Die Fans strömen weiter zum Bärenfelsen

Und die Perspektiven sind weiter unverändert günstig: Tag für Tag drängeln sich weiterhin Massen von Fans um den Knut-Felsen nahe dem Kinderspielplatz. Der Eisbär-Junge, der Anfang Dezember ein Jahr alt wird, zieht Menschen aus der ganzen Welt an. Auch nach dem Ende der täglich zweimaligen Knut-Show mit seinem Ziehvater Thomas Dörflein ist der von seiner Mutter Tosca verstoßene Bär der mit Abstand meist bestaunte und fotografierte „Berliner“ aller Zeiten. „Die Besucher kommen aus Neuseeland und Australien, aus China, Japan, Südamerika, den USA und vielen Teilen Afrikas. Sogar aus Guinea, Grönland, Island und dem Vatikanstaat konnten wir Gäste begrüßen“, berichtet Uhlich. Das erste große Jubiläum mit den einmillionsten Gästen wurde mit einem Ehepaar aus Rotterdam am 5. Juli gefeiert.


Im August wurden am Elefantentor und am Haupteingang gegenüber dem Bahnhof Zoo erstmals in einem Monat sogar mehr als 400.000 Besucher gezählt. Auch die Erhöhung der Eintrittspreise um 1 Euro auf 12 Euro für die Tageskarte zum 1. Juli habe keine negativen Auswirkungen gezeigt, heißt es. Bei etwas besserem Wetter hätte der Ansturm in der zweiten Jahreshälfte sogar noch stärker sein können. Im Herbst 2006 habe der Zoo bereits Plus-Raten von mehr als 25 Prozent erzielt.

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Knut wird Berliner Zoo verlassen

Doch Eisbär Knut wird den Berliner Zoo voraussichtlich im nächsten Jahr verlassen. Zwar werde der Bär „wahrscheinlich mindestens“ bis Mai 2008 in Berlin bleiben, was dann passiere, sei aber noch nicht entschieden, sagte Bären-Kurator Heiner Klös. Er halte es für unwahrscheinlich, dass im Berliner Zoo eine dritte Eisbärenanlage gebaut werde – was die Voraussetzung für einen Verbleib des mittlerweile zehn Monate alten Tiers wäre.

Die "Bild“-Zeitung hatte gemeldet, der Zoo Hannover wolle Knut in die niedersächsische Landeshauptstadt holen. 2010 solle die 22.000 Quadratmeter große Polar-Welt eröffnet werden. „Ein schöneres Zuhause als 'Yukon Bay' kann Knut nicht kaum bekommen“, wird Zoo-Direktor Klaus-Michael Machens zitiert. „Es gibt ein Badebecken, Naturböden zum Buddeln für ihn.“

Der Zoo Hannover macht sich Hoffnung, Eisbär Knut in seiner für 2010 geplanten Polar-Welt zu präsentieren. Bis dahin könne Knut in der niedersächsischen Hauptstadt aber nicht artgerecht gehalten werden, sagte Zoo-Sprecherin Simone Hagenmeyer am Freitag. In Knuts Heimat Berlin ist ein Umzug derzeit kein Thema. Der Publikumsliebling werde „mindestens bis Mai 2008“ in Berlin bleiben, sagte der Bären-Kurator des Berliner Zoos, Heiner Klös. „Wenn es eine Anfrage gäbe, würden wir sie prüfen.“

dpa/ap/sül

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