Vorwürfe von Peta : Tierschützer zeigen Zoo-Chef Blaszkiewitz an

Die Tierschutz-Organisation Peta setzt den Zoo-Direktor unter Druck. - Foto: dpa

Tierschützer vermuten, dass Zoo-Chef Bernhard Blaszkiewitz für den Tod von über 150 Tieren verantwortlich ist. Die Organisation Peta fordert nun die Überprüfung von Todesfällen im Tierpark in den vergangenen fünf Jahren. Für Zoosprecher Detlef Untermann ist das eine "Provokation".

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Die Tierschutzorganisation Peta hat neue Vorwürfe gegen den Berliner Zoo- und Tierparkdirektor Bernhard Blaszkiewitz erhoben. Er sei möglicherweise für die "Tötung ohne vernünftigen Grund" von über 150 Tieren verantwortlich, sagte Peta-Sprecher Frank Albrecht. Dafür gebe es konkrete Hinweise, die der Tierschützer jedoch nicht näher benennen wollte. "Damit wollen wir einer möglichen Manipulation vorbeugen", erläuterte Albrecht. Die Organisation hat eigenen Angaben zufolge bei der Staatsanwaltschaft Strafanzeige gestellt und fordert die Überprüfung sämtlicher Todesfälle von Tieren im Tierpark der vergangenen fünf Jahre.

Unterstützung bekommen die Tierschützer von den Zoo-Freunden.

"Wer eine weiße Weste hat, braucht nichts zu befürchten", sagte Vereinschef Jürgen Brückner. Blaszkiewitz solle endlich alle Daten offen legen, andernfalls mache er sich unweigerlich verdächtig. Zoosprecher Detlef Untermann wies die Vorwürfe als "haltlos" zurück. Ihm sei von einer Strafanzeige bislang nichts bekannt, die Staatsanwaltschaft konnte den Eingang zunächst ebenfalls nicht bestätigten.

Zoosprecher: Peta geht es nicht um Sachaufklärung

Man habe bewusst die Anhörung von Blaszkiewitz vor dem Gesundheitsausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses am Montag abgewartet, sagte Albrecht. Dort habe der Zoologe zugegeben, jungen Katzen das Genick gebrochen zu haben. "Der Täter hat seine Tat gestanden, damit hat die Staatsanwaltschaft einen Grund für weitere Ermittlungen." Blaszkiewitz habe die Katzen 1991 getötet, somit sei die Straftat offiziell verjährt. Aus diesem Grund konzentriert sich Peta eigenen Angaben zufolge auf Vorfälle der jüngeren Vergangenheit, bei denen möglicherweise Tiere "unter dubiosen Umständen" getötet wurden.

Zoosprecher Untermann erwiderte, es gehe den Tierschützern nicht um Sachaufklärung, sondern um eine Kampagne: "Peta überzieht den Zoo in regelmäßigen Abständen mit Anzeigen." Die Aktivisten seien erklärte Gegner von Zoos und erhofften sich von solchen "Provokationen" eigenen Angaben zufolge eine breite Öffentlichkeit. Es sei bemerkenswert, dass ausgerechnet Albrecht sich "als Schutzpatron aller Zootiere" aufspiele. Schließlich habe er seinerzeit den Tod des kleinen Eisbären Knut gefordert, sagte Untermann.

Zoo-Freunde: Es wächst der Verdacht, dass etwas schief gelaufen ist

Die Tierschützer hätten zahlreiche Hinweise bekommen, sagte Albrecht. Es gebe die Vermutung, dass Blaszkiewitz alte Tiere als "sinnlose Fresser" empfinde und sie deshalb töte. Auch sei auffällig, dass gerade männliche Tiere im Tierpark oft nicht überlebten.

Brückner von den Zoo-Freunden äußerte "Verständnis" für diese Forderung. Sein Verein habe Blaszkiewitz bereits vor einiger Zeit aufgefordert, für "schnelle Aufklärung" zu sorgen und den Gerüchten ein Ende zu bereiten. "Mit jedem Tag wächst der Verdacht, dass etwas schief gelaufen ist", sagte Brückner. Der Zoochef solle endlich alle Daten offenlegen, die Angaben in den Jahrbüchern seien oft vage und widersprüchlich. Die Debatte um Blaszkiewitz habe dem guten Ruf von Zoo und Tierpark bereits erheblich geschadet, sagte der Vereinschef. Es gebe noch eine Reihe weiterer Gerüchte: "Ich fürchte, dass bröckchenweise noch mehr ans Licht kommt." (ae/ddp)

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