Mittwoch feiert er Geburtstag: Traurige Tortenparty für Knut
zuletzt aktualisiert: 03.12.2007 - 14:33Berlin (RPO). Eisbär Knut feiert am Mittwoch seinen ersten Geburtstag. Von den ganzen Promis, die sich mit ihm ablichten ließen, als er noch klein und kuschelig war, wird sich keiner blicken lassen. Sogar von der geplanten Torte bekommt der etwas ergraute Eisbär nichts ab.
Der wohl weltweit bekannteste Eisbär der Welt ist in den vergangenen zwölf Monaten in einer Art Doppelfunktion zur Werbe-Ikone und zum Symbol der Umweltschützer geworden. Kein Wunder, dass es am Mittwoch auch eine Torte geben wird. Der zwischenzeitlich mal auf Diät gesetzte "Knut" wird davon allerdings kein Stück abbekommen: Der Kuchen wird zugunsten des Zoos an die vielen Gäste verkauft, die zum ersten Geburtstag erwartet werden.
Anders als in den vergangenen zwölf Monaten, als "Knut" von Thomas Gottschalk, Tom Cruise oder Leonardo di Capri Besuch bekam, hat sich diesmal keine Prominenz angemeldet, sagt Zoodirektor Bernhard Blaskiewitz. Auch der Patenonkel wird sich wohl nicht blicken lassen. Immerhin war Bundesumweltminister Sigmar Gabriel schon am Sonntag da, um seinem Schützling ungestört von Kameras und Presse zu gratulieren. "Das fand ich sehr sympathisch", sagt Blaskiewitz. Gabriel hat mit "Knut" - oder besser dessen Namen - im kommenden Jahr noch großes vor: Der Eisbär ist das Maskottchen der im Mai in Bonn stattfindenden Artenschutzkonferenz.
Als Botschafter für den Umweltschutz ist das Raubtier auch für die Initiative "Respect Habitats. Knut" eingespannt worden, die Maßnahmen und Mechanismen entwickeln will, die umweltfreundliches Verhalten auch wirtschaftlich sinnvoll machen. "Knut" selbst hat damit allerdings noch herzlich wenig zu schaffen: Er ist längst seiner süßen Anfangsgröße entwachsen, aus der die Bilder stammen, mit denen er heute noch verbunden wird. Er ist jetzt ein altersgerecht entwickelter junger Eisbär, der seinen Tag im Gehege vor allem mit fressen und schlafen verbringt. "Ob vor dem Gehege viele oder wenige Menschen sind, das interessiert ihn nicht", sagt Blaskiewitz.
Um eine halbe Million wird die Zahl der Zoobesucher in diesem Jahr voraussichtlich höher liegen als 2006, zum größten Teil ein "Knut"-Effekt. Und über Werbegeschäfte - so verkaufte Haribo 400. 000 Dosen mit "Knut"-Schaumzuckerbären - floss zusätzliches Geld in die Zookassen. Die kolportierte Zahl von acht bis zehn Millionen Euro zusätzlicher Einnahmen nur durch "Knut" sei eine Fantasterei, sagt Blaskiewitz. Deutlich höhere Einnahmen habe der Eisbär trotzdem gebracht. Das Geld sei aber nicht das Wichtigste für ihn. Das Wichtigste sei, dass erst zum dritten Mal auf der Welt die bedrohte Tierart der Eisbären in einem Zoo erfolgreich fortgepflanzt werden konnte.
Die neuesten Nachrichten und Berichte aus Politik,
Wirtschaft, Panorama, Sport, Kultur, Gesellschaft, Wissenschaft,
Multimedia, Auto,
Reise und Beruf - im Archiv auch gratis recherchierbar. Dazu die besten
Bilder, Kolumnen und Hintergrundberichte.










































