Krefeld: Krefelds Zootiere bei Nacht
zuletzt aktualisiert: 19.07.2010Krefeld (RPO). Was machen Zootiere eigentlich nachts? Für gewöhnlich erfahren die Krefelder nicht, was sich nach Schließung des Krefelders Zoos hinter den Zäunen an der Uerdinger Straße abspielt. Am Wochenende, bei der am Ende sehr verregneten Zoo-Sommernacht, gab es für die Krefelder die seltene Gelegenheit, Zootiere im Dunkeln zu sehen.
Im Regenwaldhaus flatterten die Fledermäuse, die wohl bekanntesten nachtaktiven Tiere, sie sammelten sich an den Futterschalen. Am Tag schlafen die Tiere, um Energie zu sparen. Fledermäuse verfallen dann in einen Lethargiezustand, "Torpor" genannt. Im Tiefschlaf sinkt ihre Körpertemperatur auf bis zu zehn Grad Celsius ab, der Stoffwechsel wird reduziert.
Auch der Löffelhund ist nachtaktiv: Wenn es dunkel wird, schleicht er sich in seiner Heimat, der afrikanischen Savanne, in die Wildnis und macht sich auf die Jagd nach Insekten. Dort könnte er das Stachelschwein treffen, ebenfalls ein nachtaktives Zootier: Erst nachts läuft es zu Hochform auf, schnaubt und grunzt. Bei Gefahr richtet es die Stacheln auf und rasselt mit den Schwanzstacheln.
Es gibt viele nachtaktive Tiere im Krefelder Zoo; und es gibt Kamele. Die haben sich bei der Zoonacht nicht einmal von den umhergehenden Besuchern stören lassen. Seelenruhig legten sie sich abends auf ihre Kamelhaardecke und begannen ein ausgeruhtes Nickerchen.
Nashorn-Vater Usoni wird ungern abends gestört. Deshalb sorgten Zoomitarbeiter dafür, dass der kräftige Kerl bei der Zoonacht vom großen Andrang verschont wurde. "Dagegen waren die Nashornkuh und ihr Nachwuchs ganz cool drauf", bestätigte Zootierarzt Martin Straube. Gefreut haben sich die Seelöwen, wegen der Sommernacht wurden sie einmal mehr gefüttert. Nicht alle Tiere im Zoo ließen Besuch geduldig über sich ergehen. Deshalb war das Haus für die Affen nicht für Besucher zugänglich und auch für die Kängurus gab es einen ruhigen Platz zum Schlafen.
Der Zoo hatte für viele weitere spektakuläre Momente gesorgt. Ein Kran fuhr die Besucher auf 43 Meter Höhe; dort genoss man einen großartigen Ausblick über den Tierpark. Dazu waren bunte Scheinwerfer aufgestellt und sechs Bands spielten Weltmusik.
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