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Noch bekannter als Affen-Dame Mücke ist ihr Pfleger Reimon Opitz. Er arbeitete seit 44 Jahren im Berliner Zoo und ist einer der bekanntesten Pfleger überhaupt. Leider verstarb er am 20.09.2010 im Alter von 62 Jahren an Herzversagen.
Zum Glück stand Direktor Klös auf adrette Kleidung
"Kannst nächste Woche anfangen", sagte Zoodirektor Klös 1966 zu Reimon Opitz, der seine Entscheidung, Tierpfleger zu werden, nie bereut hatte.
Mit 17 Jahren kam er in den Zoo, nachdem er sich vom eigentlichen Traumberuf, Verkehrspolizist, verabschiedet hat. Diesen Beruf hatte er sich damals anders vorgestellt. Schon in der Grundausbildung merkte er, dass das nichts für ihn ist. "Mit einem Gewehr in der Hand, das hat mir absolut nicht gefallen. Schließlich wollte ich doch nur Verkehrspolizist werden." Als er dann beim berüchtigten Rolling Stones-Konzert in der Waldbühne die Tumulte miterlebt hat und sah, wie ein Pferd angezündet wurde, war Schluss damit. Er wurde Tierpfleger.
"Für Affen braucht man Fingerspitzengefühl"
Deshalb schwang er seine Verkehrskelle als Obertierpfleger, Betriebsratsvorsitzender und Aufsichtsratsmitglied im Zoo. Da brauchte man viel Organisationstalent.
Viel Zeit für seine Lieblinge, die Menschenaffen, blieb ihm da nicht. Aber nach der Arbeit schaute er immer bei seinen Schützlingen vorbei. Besonders zu seinen Flaschenkindern hatte Reimon Opitz ein sehr vertrautes Verhältnis. Auch die Affen-Dame Mücke wurde von Opitz und seiner Frau ein Jahr groß gezogen, bis es wieder in die Gruppe integriert wurde. "Das hat bisher immer funktioniert". Trotzdem musste ein Gorilla-Baby im letzten Jahr in die Auffangstation nach Stuttgart. Das war für den Obertierpfleger die schlimmste Erfahrung in seiner 40-jährigen Laufbahn im Zoo gewesen.
Seine Rolle als Affenpapa
Auch seine Frau unterstützte ihn mit der Aufzucht der kleinen Affen. Die Kritik, dass er die Affenbabys dadurch vermenschlicht, weist er energisch zurück. "Jeder Affe, den ich groß gezogen habe, konnte in eine Gruppe integriert werden, und das ist doch ein Erfolg, den man nicht abstreiten kann." Auch sein Team stand ihm immer tatkräftig zur Seite, wenn er mal wieder Ersatzvater spielen musste. Die Zoobelegschaft war, wie Opitz sagte, seine Familie: "Ich habe ein gutes Team mit guten Ideen. Und man muss auch lernen, alte Ansichten zu erneuern."
"Sogar in Rheinsberg grüßt man mich"
Opitz wohnte viele Jahre auf dem Gelände. Der Zoo war für ihn wie ein kleines Dorf. Doch manchmal rief das Fernweh und er erkundete mit seinem Cabrio den Rest der Welt. Selbst dort wurde er immer wieder erkannt und nach seinen Schützlingen gefragt. Aber er kehrte immer wieder gern in seine Heimat und zu seinen Affenkindern in den Zoo zurück.
© Rundfunk Berlin-Brandenburg
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