Nun gibt es einen neuen Skandal:
In Frankreich lief ein Leopard des Tierparks Berlin frei herum.
Im Jahr 2007 vermeldeten verschiedene internationale Medien, dass ein Jäger aus Saint-Aulaye einen Leoparden im Gebiet des Perigord entdeckt habe. Die herbeigerufene Polizei und ein Tierarzt konnten den Leoparden schließlich betäuben und einfangen. Sein Alter wurde auf ca. 1 Jahr geschätzt. Die Leoparden –Unterart ließ sich nicht feststellen. Wem das äußerst zahme männliche Tier gehörte, war bis dahin noch völlig unklar.Klicken Sie hier für eine Meldung aus Frankreich
Besonders zahme Raubtiere, meist für die Dressur in einem Zirkus oder für die reine private „Haltung“, erhält man übrigens, indem man die Raubkatzenbabies entweder mit der Hand aufzieht oder sie sehr frühzeitig von ihren Müttern trennt. Erging es diesem Leoparden ebenso?
Nicht selten landet auch Raubkatzennachwuchs aus Zoos, der entweder sofort oder nach wenigen Wochen nach ihrer Geburt den Müttern entrissen werden in irgendeiner abgewrackten Scheune auf einem privaten Hinterhof oder sie vegetieren ihr Leben lang in einem engen und viel zu kleinen Käfigwagen eines Zirkusunternehmens dahin und müssen lächerliche Kunststücke zeigen.
Hatte dieser eingefangene Leopard in Frankreich dieses abscheuliche Schicksal auch gerade hinter sich?
Uns kam bei der Meldung aus Frankreich der Verdacht auf, dass es sich bei dem freilaufenden Leopard in Frankreich (auch 2007 einjährig, männlich und besonders zahm), um einen der „Panther-Leoparden“ aus dem Tierpark Berlin handeln könnte.
Eine Justizbehörde in Frankreich, die übrigens noch immer in diesem Fall europaweit ermittelt, teilte uns sämtlichen Daten des Leoparden und dessen Herkunft schriftlich mit.
Daraus geht hervor, der „Schwarze Panther-Leopard-Mischling“ stammt aus dem Tierpark Berlin Friedrichsfelde und sein Schicksal ist das Ergebnis einer unverantwortlichen „Schwarzen Panther-Leoparden“-Zucht und gewissenlosen Tierhandelspolitik bei der immer wieder Tiere „unbekannt“ verschwinden.
Der Berliner-Leopard ist mittlerweile in einer französischen Auffangstation, Refuge de l'Arche untergebracht und erfreut sich dort bester Gesundheit.
Hier sehen sie aktuelle Fotos aus Frankreich, die uns von freundlicher Weise von Refuge de l'Arche zur Verfügung gestellt wurden:
Ja, von dem zweiten männlichen Individuum (geboren 2006) und von den beiden Damen KENDARI und NAMLEA (geboren 2007) fehlt ebenfalls nach wie vor jede Spur.
Bisher ist nicht bekannt, ob sich noch weitere Leoparden aus dem Tierpark Berlin in Frankreich aufhalten.
Dieser Fall zeigt zum wiederholten Mal, dass die Abgabe von Tieren aus dem Tierpark Berlin an Tierhändler keinesfalls, wie vom Zoo- und Tierparkdirektor Dr. Blaszkiewitz immer wieder behauptet, als "seriös" oder "vertrauenswürdig" bewertet werden kann.
Mit diesem Leoparden aus Frankreich verschwand auch erneut eine so genannte "Unterart-Mischlings-Zucht" (Hybrid) im Tierhandel „spurlos“.
Der Leopard hätte leicht sich, Spaziergänger oder andere Tiere verletzen oder sogar töten können!