Der Tiergarten bereitet sich jedenfalls auf neuerlichen Nachwuchs bei den Eisbären vor. In den beiden Wurfboxen in den Sandsteinfelsen von Veras Gehege und im Bereich außerhalb des Stalles wurden Kameras installiert. So konnte man beobachten, dass die sechsjährige Eisbärin, die vor knapp einem Jahr Flocke zur Welt brachte, ein «Nestbauverhalten« zeigt: Sie habe es sich in einer der Wurfboxen schon einmal bequem gemacht und in einem Gang ein Lager aus Stroh hergerichtet. Nach wie vor hält sich Vera in ihrem Gehege mal draußen und mal drinnen auf.
Auch über den Zeitpunkt der möglichen Geburt konnte Mägdefrau keine Auskunft geben. Bei Eisbären nistet sich das befruchtete Ei erst nach einer Keimruhe von mehreren Monaten in der Gebärmutter ein – nämlich dann, wenn das Weibchen genügend Fettreserven gebildet hat, um die Schwangerschaft und die kraftraubende Stillzeit zu überstehen. Eisbärengeburten in Zoos haben laut Mägdefrau bisher zwischen November und Mitte Februar stattgefunden.
Nun sei es am wichtigsten, Vera in den kommenden Wochen vor jeder Störung zu schützen. Bereits jetzt wird ihr Gehege nicht mehr gereinigt. Auch die Besucherterrasse am Eisbärengehege hat man gesperrt, um Vera nicht durch Blitzlichter von Fotoapparaten zu stören. Der Unterwassergang vor Veras Gehege soll demnächst ebenfalls noch gesperrt werden. Jede Art von Unruhe könnte schlimme Folgen haben: Eisbärinnen vernachlässigen ihren Nachwuchs oder fressen ihn gar auf, wenn sie sich in den ersten Wochen nach der Geburt gestört fühlen.
