Flockes Vater kommt zurück nach Nürnberg

Familienzusammenführung - 05.02.08

Nürnberg/Gelsenkirchen (dpa/lby)  - Familienzusammenführung im Nürnberger Tiergarten: Nach mehrmonatiger Trennung soll der Vater des Eisbärenjungen Flocke noch in dieser Woche von Gelsenkirchen zurück nach Nürnberg gebracht werden.

Eisbär-Baby Flocke kann bald ihren Vater Felix beschnuppern.

Foto: dpa

Felix solle zusammen mit Flockes Mutter Vera für weiteren Nachwuchs in Mittelfranken sorgen, sagte Tiergarten-Kurator Helmut Mägdefrau. «Die Zeit ist günstig. Bärenweibchen sind von Februar bis Mai paarungsbereit.»

am Freitag geht es los

Der sechsjährige Eisbärbulle Felix werde am Freitag den Heimweg gen Süden antreten, teilte die Sprecherin der «Zoom Erlebniswelt» in Gelsenkirchen, Sabine Haas, am Dienstag mit.

Felix lebte zwar in Gelsenkirchen noch nicht mit Eisbärweibchen Lara in einem Gehege, «aber sie sind sich an einem Schmuse-Gitter schon näher gekommen und haben sich beschnuppert», sagte Haas. Daher waren die Hoffnungen im Ruhrgebiet auf Nachwuchs groß.

Vermissen werde Lara Felix jedoch nicht: «Wie in der Natur sind Eisbären auch im Zoo Einzelgänger», erklärte Haas. Felix war im November nach Gelsenkirchen gebracht worden, um den Nürnberger Eisbärinnen Vera und Vilma eine ungestörte Aufzucht ihrer insgesamt drei Jungen zu ermöglichen.

Bald Geschwister für Flocke?

Vilma hatte allerdings kurz nach der Geburt ihre beiden Jungen aufgefressen, was nach Angaben von Zoologen bei erstgebärenden Eisbären auch in der Natur öfter der Fall ist. Als auch Flockes Mutter zunehmend nervös reagierte und unklar war, ob sie den kleinen Eisbären aufziehen würde, hatte sich der Tiergarten für eine Handaufzucht von Flocke entschieden.

Der Nürnberger Tiergarten hofft nun auf Geschwister für Flocke: «Felix und Vera haben sich ja bestens verstanden», sagte Tiergarten-Kurator Mägdefrau. Nun muss die Gelsenkirchener Eisbärin auf einen anderen Gefährten warten. «Lara war auch noch ziemlich jung», sagte Mägdefrau.

Mit Hilfe eines Europäischen Erhaltungs- Zuchtprogramms für Eisbären werde sicher aber auch noch ein passender Bulle für sie gefunden. In Nürnberg ist derweil mehr Platz für die Tiere, weil das Weibchen Vilma am Mittwoch in den Zoo Rostock wechselt.

Flocke und die Spielwarenmesse

Unterdessen hat die Stadt Nürnberg die Vermarktung von Flockes Popularität vorangetrieben. Rechtzeitig vor Beginn der Internationalen Spielwarenmesse seien erste Lizenzverträge mit Herstellern abgeschlossen worden. Diese Verträge erlaubten die Herstellung von Produkten unter dem Markenzeichen «Flocke», teilte die Stadt mit. Einzelheiten wollen Bürgermeister Horst Förther (SPD) und die Tiergartenleitung an diesem Mittwoch vorstellen. Dabei werde auch das neue «Eisbär-Flocke»-Logo präsentiert.