Bayern/Oberpfalz 18.04.2010, 09:16 Uhr

Flocke übt für Umzug nach Frankreich

Die Eisbärin muss sich an die Transportbox gewöhnen, in der sie zum französischen Tierpark reist. Das erspart ihr die Betäubungsspritze.

Eisbärin Flocke in ihrem Nürnberger Gehege

Eisbärin Flocke in ihrem Nürnberger Gehege

Nürnberg. Rund zwei Wochen vor ihrer Verlegung in einen südfranzösischen Meeres-Themenpark trainiert die Nürnberger Eisbärin Flocke für den Transport. Um das Tier an den Transportbehälter zu gewöhnen, sei dieser in Flockes Gehege gestellt worden, berichtete der stellvertretende Direktor des Nürnberger Tiergartens, Helmut Mägdefrau, der Nachrichtenagentur dpa. Dort habe sich die Eisbärin inzwischen mit der Kiste vertraut gemacht. Ähnlich verfahre der Tiergarten bei Flockes Gefährten Rasputin, für den ebenfalls kein Platz mehr im Nürnberger Zoo ist.

Tierpfleger haben Flocke mit Futter in das Innere der Kiste gelockt und üben das Schließen des Schiebers. Auf diese Weise soll ein möglichst stressfreier Transport des inzwischen zu einer Halbstarken herangewachsenen früheren Eisbären-Baby garantiert werden, erläutert Mägdefrau. „Dieses Verfahren hat den Vorteil, dass die Kiste mit der Zeit den Geruch von Flocke annimmt.“ Man erspare damit beiden Tieren die Betäubungsspritze.

Zum genauen Zeitpunkt von Flockes und Rasputins Verlegung wollte sich Mägdefrau nicht äußern. „Das wird irgendwann Ende des Monats sein“, sagte er. Um einen Presserummel zu vermeiden, der die Eisbärin zusätzlich stressen könnte, soll die Verlegung erst nach der Ankunft im südfranzösischen Antibes bekanntgegeben werden. Betreiber des dortigen „Marinelands“ verfügen nach Angaben des Tiergartens über Europas einzige Meerwasseranlage für Eisbären. In Nürnberg werde Flockes und Rasputins Gehege für dessen Vater Felix gebraucht, der zur Zeit in Dänemark untergebracht ist. Er soll zusammen mit Flockes Mutter Vera für neuen Eisbären-Nachwuchs sorgen.

Auf Kritik stößt die Verlegung der beiden Nürnberger Eisbären in den Meeres-Themenpark bei der Tierschutzorganisation PETA. Die Vorbereitungen für Transport müssten sofort gestoppt werden. Eisbären litten noch lange nach einem Umzug unter erheblichem Transportstress. Zudem zweifelt die Organisation an den angeblich guten Haltungsbedingungen im „Marineland“. Wegen der hohen Sommertemperaturen an der Cote d’Azur sei es in Antibes für Eisbären viel zu warm. Zudem liege das Eisbärengehege direkt neben der Delfinshow. Die dort oft gespielte Discomusik sei für Eisbären zu laut.

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