DRUCKEN
WEITEREMPFEHLEN
AKTUALISIERT
23:00
Eisbärin Lisa ist tot. Sie war schwer krank, litt. Deshalb setzte ihr Tierarzt Dr. Günther Strauß Freitagmorgen um 9 Uhr die Todesspritze – eine Überdosis Betäubungsmittel, das die Großmutter von Knut in Sekundenschnelle erlöste.
Lisa (30) war im September aus dem Münchner Tierpark Hellabrunn nach Berlin gekommen. Zusammen mit Eisbärin Gianna und dem Eisbärenmann Joghi. Die Eisbären-Oma und Joghi wurden im Tierpark Friedrichsfelde einquartiert. „Damals hatten wir schon einen Verdacht, dass mit der Bärin was nicht stimmt. Eine Blutprobe ergab schlechte Leberwerte“, erinnert sich Dr. Günther Strauß.
Der Verdacht verdichtete sich, als Lisa mehr als zwei Wochen nahezu unbeweglich auf der Außenanlage verharrte, das Fressen verweigerte und extrem an Gewicht verlor.
Pfleger konnten sie danach in die Stallungen locken. Lisa fraß wieder ein wenig. Der Zustand der Eisbären-Oma besserte sich – aber nur vorübergehend. „In der Folge ging es drastisch bergab. Fast über Nacht. Sie konnte nicht mehr aufstehen. Gestern, nach Absprache mit München, habe ich Lisa dann die Spritze gegeben“, sagt Günther Strauß.
Das tote Tier wurde von Pathologen des Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) untersucht. Der Befund: ausgeprägte Herzschwäche, Leberkrebs und eine verknöcherte Wirbelsäule.