DRUCKEN
WEITEREMPFEHLEN
AKTUALISIERT
22:17
Das Katzen-Drama im Zoo. Gestern wurde Jaguar-Baby Blacky eingeäschert, die sterblichen Überreste entsorgt. Denn einen Tier-Friedhof hat der Zoo nicht.
Am Freitag war das erst neun Wochen alte Tier beim Klettern gestürzt, musste am Dienstag eingeschläfert werden (B.Z. berichtete).
Anschließend kam es zur Sektion, wie die Obduktion bei Tieren heißt. Ergebnis: Das Rückenmark war zusammengequetscht, was zur Lähmung der Hinterbeine führte. Gestern wurde das tote Jaguar-Baby in der Tierkörperbeseitigungsanstalt verbrannt. Vor der Verbrennung werden die Kadaver dort zerlegt: Innereien können zur Herstellung von Seife genutzt werden, aus Körperflüssigkeiten werden Essenzen für Parfüms gewonnen.
Zoo-Direktor: "Idiotisch!"
Warum bekommen die verstorbenen Lieblinge der Zoobesucher keine würdige letzte Ruhestätte? "Wir hätten gar keinen Platz dafür", sagt Zoo-Tierarzt Dr. Andreas Ochs. "Wie wollen Sie denn etwa einen Elefanten begraben?"
Noch deutlicher wird Zoo-Direktor Bernhard Blaszkiewitz (54): "Die Idee eines Tier-Friedhofs im Zoo ist idiotisch. Tiere sind nicht religiös, haben keine Vorstellung von Gott. Deshalb begräbt man sie auch nicht. Punkt."
Manchmal werden tote Tiere präpariert und in Naturkunde-Museen ausgestellt. "Aber das machen wir nur mit seltenen Arten", sagt Dr. Ochs. "Unabhängig davon, wie beliebt ein Tier bei den Besuchern war."
Denn dann wäre Jaguar-Mädchen Blacky wohl nicht im Krematorium, sondern beim Präparator gelandet.