Ist der Mensch Schuld?: Knut wurde zum Psycho gemacht
BERLIN - Auch nach dem Obduktionsergebnis geht die Suche nach einer Erklärung weiter. Warum musste Knut so jung sterben? Was war wirklich mit seinem Gehirn?
Aktualisiert um 16:22 | 23.03.2011
Er machte «winke-winke», wenn die Besucher ihn grüssten. Knut kopierte menschliches Verhalten, beobachtete seine Besucher durch ein Fernrohr, äffte sie nach. streckte die Zunge raus. Er war einfach anders, und genau damit eroberte er die Herzen der Menschen.
Doch hätte man eventuell Alarm schlagen müssen? Waren diese Züge ein erstes Zeichen, dass mit Knut etwas nicht in Ordnung ist? Auch nach dem Obduktionsergebnis von gestern geht das Rätseln um Knuts Tod weiter. Erste Untersuchungen zeigten «deutliche Veränderungen des Gehirns», wie der Zoologische Garten Berlins mitteilte.
«Knut war verhaltensgestört. Mit ihm wurde eine Psychopath herangezüchtet» sagt Jürgen Ostmüller, Geschäftsführer des Wal-und Delfinschutz Forums, wie «Bild» berichtet. Die Summe seiner Verhaltensstörungen könnte zu Gehirnveränderungen geführt haben, erklärte Ostmüller.
Knut wurde von Hand aufgezogen. «Das Aufziehen eines Tieres durch Menschen ist ein Eingriff in die Verhaltensentwicklung des Tieres», erklärt Marcus Clauss vom Tierspital Zürich, Abteilung Zootiere, gegenüber «Blick.ch». «Es ist immer klar, dass bei einem handaufgezogenen Tier wie Knut die Möglichkeit besteht, dass es später kein arttypisches Verhalten zeigt – weil es auf den Menschen und nicht auf Artgenossen geprägt ist», so Clauss.
Hinzu kommt die Theorie: Die vielen Tausenden Zuschauer jeden Tag haben ihn verrückt gemacht. Das Geknipse, Gefilme und Gewinke. Knut übernahm die Verhaltensweisen seiner Besucher. Clauss sagt dazu: «Das ist für ein von Menschen aufgezogenes Zootier nicht besonders überraschend.»
In den Sekunden vor seinem Tod drehte sich Knut wie wild im Kreis, sein linkes Hinterbein zuckte. Knut verlor das Gleichgewicht, stürzte ins Wasser und ertrank. Es kam wie aus dem Nichts.
Ein epileptischer Anfall, vermutet Dr. Hans Joachim Götz, Präsident des Bundesverbands praktizierender Tierärzte, wie «Bild» berichtet. «Dabei kommt es zu Durchblutungsstörungen im Hirn, zu Krämpfen und Bewegungsstörungen. Die hat man kurz vor Knuts Tod deutlich gesehen», so Götz. Stress und ständige Überreiztheit könnten dazu führen.
«Das ist so», bestätigt auch Clauss vom Tierspital Zürich. .«Allerdings muss eine
Veranlagung zur Epilepsie schon vorher gegeben sein. Ein Nicht-Epileptiker bekommt wegen Stress keinen epileptischen Anfall.» Die Veranlagung könnte in seiner Familie liegen. Denn wie Tierarzt Götz sagte, hatte auch sein Vater schon epileptische Anfälle.
Knut von Eisbär-Damen gemobbt
Ein epileptischer Anfall, ausgelöst durch Stress. Damit gelangt man wieder bei der Theorie seiner Fans und der Tierschützer: Knut habe nicht artgerecht gelebt. Die Lebensumstände hätten ihn in den Tod getrieben – der Stress, dem er im Gehege mit den drei Eisbär-Damen ausgesetzt war. Sie mobbten ihn, attackierten den jungen Eisbären.
Die traurigen Fans suchen weiter verzweifelt nach einer Erklärung für den frühen Tod ihres Lieblingseisbären.
Doch hätte man eventuell Alarm schlagen müssen? Waren diese Züge ein erstes Zeichen, dass mit Knut etwas nicht in Ordnung ist? Auch nach dem Obduktionsergebnis von gestern geht das Rätseln um Knuts Tod weiter. Erste Untersuchungen zeigten «deutliche Veränderungen des Gehirns», wie der Zoologische Garten Berlins mitteilte.
Theorie 1: «Verhaltensstörungen könnte zu Gehirnveränderungen geführt haben»
«Knut war verhaltensgestört. Mit ihm wurde eine Psychopath herangezüchtet» sagt Jürgen Ostmüller, Geschäftsführer des Wal-und Delfinschutz Forums, wie «Bild» berichtet. Die Summe seiner Verhaltensstörungen könnte zu Gehirnveränderungen geführt haben, erklärte Ostmüller.
Knut wurde von Hand aufgezogen. «Das Aufziehen eines Tieres durch Menschen ist ein Eingriff in die Verhaltensentwicklung des Tieres», erklärt Marcus Clauss vom Tierspital Zürich, Abteilung Zootiere, gegenüber «Blick.ch». «Es ist immer klar, dass bei einem handaufgezogenen Tier wie Knut die Möglichkeit besteht, dass es später kein arttypisches Verhalten zeigt – weil es auf den Menschen und nicht auf Artgenossen geprägt ist», so Clauss.
Hinzu kommt die Theorie: Die vielen Tausenden Zuschauer jeden Tag haben ihn verrückt gemacht. Das Geknipse, Gefilme und Gewinke. Knut übernahm die Verhaltensweisen seiner Besucher. Clauss sagt dazu: «Das ist für ein von Menschen aufgezogenes Zootier nicht besonders überraschend.»
Theorie 2: Stress löste epileptischen Anfall aus
In den Sekunden vor seinem Tod drehte sich Knut wie wild im Kreis, sein linkes Hinterbein zuckte. Knut verlor das Gleichgewicht, stürzte ins Wasser und ertrank. Es kam wie aus dem Nichts.
Ein epileptischer Anfall, vermutet Dr. Hans Joachim Götz, Präsident des Bundesverbands praktizierender Tierärzte, wie «Bild» berichtet. «Dabei kommt es zu Durchblutungsstörungen im Hirn, zu Krämpfen und Bewegungsstörungen. Die hat man kurz vor Knuts Tod deutlich gesehen», so Götz. Stress und ständige Überreiztheit könnten dazu führen.
«Das ist so», bestätigt auch Clauss vom Tierspital Zürich. .«Allerdings muss eine
Veranlagung zur Epilepsie schon vorher gegeben sein. Ein Nicht-Epileptiker bekommt wegen Stress keinen epileptischen Anfall.» Die Veranlagung könnte in seiner Familie liegen. Denn wie Tierarzt Götz sagte, hatte auch sein Vater schon epileptische Anfälle.
Knut von Eisbär-Damen gemobbt
Ein epileptischer Anfall, ausgelöst durch Stress. Damit gelangt man wieder bei der Theorie seiner Fans und der Tierschützer: Knut habe nicht artgerecht gelebt. Die Lebensumstände hätten ihn in den Tod getrieben – der Stress, dem er im Gehege mit den drei Eisbär-Damen ausgesetzt war. Sie mobbten ihn, attackierten den jungen Eisbären.
Die traurigen Fans suchen weiter verzweifelt nach einer Erklärung für den frühen Tod ihres Lieblingseisbären.
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Das sagen Blick.ch-Leser
Petersson Mika, Zürich - 21:17 | 23.03.2011
» Könnte meinen, wir hätten auf dieser Welt keine andere Probleme. Ok ein Eisbär ist gestorben! Ich glaube ja an die Theorie, dass Knut's Eisbärenmutter bereits bei der Geburt gewusst hat, dass mit dem Kleinen was nicht stimmt. In der Natur wäre Knut keine Woche alt geworden.
Stefania Penna, Berikon - 19:20 | 23.03.2011
» Solche Tiere gehören in der Wildnis und nicht in einem Zoo! Ich bin völlig gegen Zoohaltung. Kein Wunder ist er gestorben, der hatte ja nie seine Ruhe geschweige dann von Bewegung oder Auslauf.......................
Sarah Abt, Thun - 19:10 | 23.03.2011
» JGanz klar: Eisbären gehören nicht in den Zoo sondern in die Antarktis. In den Zoos gibt es einfach viel zu Wenig Platz für die Tiere und artgerechte Haltung heisst für mich möglichst nah der natürlichen Lebensweise; Hatte Knut irgendwelche Eisschollen oder Schneelandschaften?
Martin Wettstein, Kloten - 18:35 | 23.03.2011
» @Christa Pardeller....Vegane Ernährung für ein Raubtier?? Wissen Sie überhaupt was Sie da schreiben?? Gegen das halten von Wildtieren im Zoo bin ich auch. Die gehören in die Freiheit.
Christa Pardeller, Bozen - 17:15 | 23.03.2011 | 1 Antwort
» Der arme Knut wurde falsch ernährt (tierische Produkte, welche fett- und cholesterinhaltig sind und das begann schon mit der Verabreichung von Tier-Milch, die nicht von seiner Mutter waren, anstatt ihm pflanzliche Milch zu geben. Vegane Ernährung ist für Tier und Mensch gesund. Tierische Produkte führen zu vielen Krankheiten: z.B. Kreislauf- und Herzkrankheiten (Schaganfall, usw.).
Aussdem war das Gehege von Knut zu klein, hatte zu wenig Bewegung, usw.
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