Ob des Raubtier-Daseins beraubte Buddy-Bunti-Bären, ob Knuddel- oder Kufen-Eisbären, die Allgegenwart des Wappentiers im Berliner Stadtbild ist keine leicht zu Übersehende.
In dieser Rubrik soll es um die Bestandsaufnahme jener Bären-Schar geben, die sich im Unterschied zu Vorgenannten durch eine gewisse Real'n'Roughness auszeichnet, allein durch das Material ihrer Beschaffenheit: Stein und Metall.
Die Bärenstatuen und -skulpturen unserer Stadt sollen hier fortan katalogisiert und vermessen werden, um dem dringenden Desiderat eines Berliner Bärenquartetts eine fruchtbare Grundlage zu liefern.
Dies soll dem treuen Leser dieses Blogs aber in keinem Fall als ureigene Idee verkauft werden, sondern geschieht mit Respekt vor der durchaus wahrgenommenen Arbeit des Vereins Berliner Bärenfreunde, der bereits 550 Bären im Stadtbild gesichtet und abgelichtet hat. Wir werden demgegenüber nur ein wenig über die bärige Oberfläche Berlins schliddern. Teil 25 dieser Serie präsentiert Ihnen:

Der Gutmüthige Uhubär

Kategorie: Solitärbär
Furchtfaktor: 1 (von 5)
Statur: schmalschultrig
Realo/Fundi-Koeffizient: 3 (von 5)
Prominenz: 1,5 (von 5)
Haltung: wackelig stehend
Sockel: Kurze Steinmauer
Größe: 2,5 (von 5)
Künstler: Gerhard Thieme, "Jungbär" (1966)

Versucht's mal mit Gemüthlichkeit!

In Abwandlung des Dschungelbuch-Slogans bietet uns dieser Petz, bei dem es sich laut Skulpturnamen um einen Jungbären handelt, einen Platz hinter sich an, wo auf seinem Sockel noch Raum für einige Sitzmulden ist. Auch seine Haltung hat etwas Einladenes: So würde ich die perfekte Grundstellung beschreiben wollen, mit der der vorderste Vordermann zur Polonaise laden sollte, wenn an mir ein Tanzlehrer verloren gegangen wäre.

Ob an jener Skulptur ein Tanzbär verloren gegangen ist, können wir nur mutmaßen, wenngleich auch recht stark. Das Anfassbedürfnis scheint bei diesem Bärenraubtier jedenfalls ungemein hoch.

Seine Tatzen, Ohren und Schnauze sind derart abgegrabbelt, dass sie blank geputzt und irgendwie aufgeweicht erscheinend vor sich herstrahlen.

Einen kleinen Schlenker vor der Hauptroute entfernt, muss man sich als Zoo-Skulptur schon mehr ins Zeug legen, was Besucherfreundlichkeit angeht. Dass dabei nicht allzu viel herumspringt, lässt sich an der Schreckhaftigkeit der Uhus, in deren direkter Nachbarschaft der Jungbär Quartier bezogen hat, ablesen. "Huch, Besuch?!" rufen die Uhus. "Hach, Besuch!" scheint der Bär zu seufzen. Endlich. Wir freuen uns mit ihm, natürlich. Die Gutmüt(h)igkeit in Bärson.

* * * Soundtrag zum Eintrack: Ash - Goldfinger

Ob des Raubtier-Daseins beraubte Buddy-Bunti-Bären, ob Knuddel- oder Kufen-Eisbären, die Allgegenwart des Wappentiers im Berliner Stadtbild ist keine leicht zu Übersehende.
In dieser Rubrik soll es um die Bestandsaufnahme jener Bären-Schar geben, die sich im Unterschied zu Vorgenannten durch eine gewisse Real'n'Roughness auszeichnet, allein durch das Material ihrer Beschaffenheit: Stein und Metall.
Die Bärenstatuen und -skulpturen unserer Stadt sollen hier fortan katalogisiert und vermessen werden, um dem dringenden Desiderat eines Berliner Bärenquartetts eine fruchtbare Grundlage zu liefern.
Dies soll dem treuen Leser dieses Blogs aber in keinem Fall als ureigene Idee verkauft werden, sondern geschieht mit Respekt vor der durchaus wahrgenommenen Arbeit des Vereins Berliner Bärenfreunde, der bereits 550 Bären im Stadtbild gesichtet und abgelichtet hat. Wir werden demgegenüber nur ein wenig über die bärige Oberfläche Berlins schliddern. Teil 24 dieser Serie präsentiert Ihnen:

Sittichnaher Kümmerbär

Kategorie: Solitärbär
Furchtfaktor: 0,5 (von 5)
Statur: extrem schmalschultrig
Realo/Fundi-Koeffizient: 1,5 (von 5)
Prominenz: 2,5 (von 5)
Haltung: aufgestützt sitzend
Sockel: quadratisches Ziegelplateau
Größe: 1 (von 5)
Künstler: Gerhard Thieme, "Bär" (1988)

"Och, wen haben wir denn da?!" mag die übliche Begrüßungsformel sein, mit der man dieser Bärenskulptur im Tierpark Friedrichsfelde begegnet.

Die Sitzhaltung, Größe, der Gesichtsausdruck und die Nachbarschaft zur Wellensittich-Volliere geben dem Petz eine doch allzu jämmerliche Anmutung. So hockt einer rum, der innerlich aufgegeben hat: so verloren, mit solchen von Mutlosigkeit niedergedrückten Schultern und lustlos verklebten Bronze-Zotteln, als sei man einem entwürdigenden Tauchschokolade-Becken entstiegen.

Und wie zum Hohn hört man die ewig schnatternde Nachbarschaft der Wellensittiche - da resigniert die Spezies der Bärenraubtiere dann wohl völlig. Der traurige Einzelgänger vs. dem sich freudig selbsterhaltenden Gemeinschaftstrubel.

Diesem skulpturgewordenen Häufchen Elend baumeln die seltsam lang geratenen Ärmchen von den Schultern und man mag nicht glauben, dass da noch einmal was geht.

Dass es trotzdem nicht vollends aussichtslos ist, zeigt der von dieser Skulptur spontan hervorgerufene Beschützerinstinkt: Den nehmen wir nächstes Mal mit nach Hause und päppeln in etwas auf!

* * * Soundtrag zum Eintrack: Shout out louds - Please please please

Ob des Raubtier-Daseins beraubte Buddy-Bunti-Bären, ob Knuddel- oder Kufen-Eisbären, die Allgegenwart des Wappentiers im Berliner Stadtbild ist keine leicht zu Übersehende.
In dieser Rubrik soll es um die Bestandsaufnahme jener Bären-Schar geben, die sich im Unterschied zu Vorgenannten durch eine gewisse Real'n'Roughness auszeichnet, allein durch das Material ihrer Beschaffenheit: Stein und Metall.
Die Bärenstatuen und -skulpturen unserer Stadt sollen hier fortan katalogisiert und vermessen werden, um dem dringenden Desiderat eines Berliner Bärenquartetts eine fruchtbare Grundlage zu liefern.
Dies soll dem treuen Leser dieses Blogs aber in keinem Fall als ureigene Idee verkauft werden, sondern geschieht mit Respekt vor der durchaus wahrgenommenen Arbeit des Vereins Berliner Bärenfreunde, der bereits 550 Bären im Stadtbild gesichtet und abgelichtet hat. Wir werden demgegenüber nur ein wenig über die bärige Oberfläche Berlins schliddern. Teil 23 dieser Serie präsentiert Ihnen den:

Kinderzooer Furchterbär

Kategorie: Solitärbär
Furchtfaktor: 5 (von 5)
Statur: drahtig muskulös
Realo/Fundi-Koeffizient: 4,5 (von 5)
Prominenz: 2,5 (von 5)
Haltung: vierbeinig stehend
Sockel:Rechteckiges Ziegeltürmchen
Größe: 3,5 (von 5)
Künstler: Georg Wrba, "Bär" (1910)

Wie ist der denn hierhergeraten? Mitten im Gelände des Kinderspielplatzes thront die furchteinflößendste Bärenskulptur des Tierparks Friedrichsfelde. Manche munkelt gar, dieser Bär sei gefährlicher als die leibhaftigen in den Gehegen.

Aber im Ernst: Biedern sich die anderen Skulpturen noch mit weichgerundeten Krallen und abstrakten Schnauzen dem ruhigen Schlaf der kleinen Zoobesucher an, scheinen bei dem Petz auf dem Spielplatz die Krallen und Zähne einen Extraschliff bekommen zu haben. Die Krallen schauen aus, als würde eine testweise Berührung zu einer sofortigen Verletzung führen und die Zähnen nebst debil hervorlukender Zunge sind als zusätzliche Furchtmomente völlig ohne Not entblößt worden.

Wer will hier warum den Kindern Angst einjagen? Die zudem größte Bärenskulptur macht muskelgestählt, etwas arg abgemagert und der etwas hündischen Gestalt wegen einen arg verschlagenen Ausdruck des Gestörten.

Oder war am Ende der Kinderspielplatz der einzige Ort, dessen Aura sich schreckmildernd genug auswirkt, um diesen Kollegen überhaupt irgendwo zu platzieren, ohne Massenpaniken zu evozieren?

Schöne, wertvolle Bronzearbeit. Aber ein bisschen sonderbar irgendwie auch.

* * * Soundtrag zum Eintrack: Tom Waits - Take care of all my children

Ob des Raubtier-Daseins beraubte Buddy-Bunti-Bären, ob Knuddel- oder Kufen-Eisbären, die Allgegenwart des Wappentiers im Berliner Stadtbild ist keine leicht zu Übersehende.
In dieser Rubrik soll es um die Bestandsaufnahme jener Bären-Schar geben, die sich im Unterschied zu Vorgenannten durch eine gewisse Real'n'Roughness auszeichnet, allein durch das Material ihrer Beschaffenheit: Stein und Metall.
Die Bärenstatuen und -skulpturen unserer Stadt sollen hier fortan katalogisiert und vermessen werden, um dem dringenden Desiderat eines Berliner Bärenquartetts eine fruchtbare Grundlage zu liefern.
Dies soll dem treuen Leser dieses Blogs aber in keinem Fall als ureigene Idee verkauft werden, sondern geschieht mit Respekt vor der durchaus wahrgenommenen Arbeit des Vereins Berliner Bärenfreunde, der bereits 550 Bären im Stadtbild gesichtet und abgelichtet hat. Wir werden demgegenüber nur ein wenig über die bärige Oberfläche Berlins schliddern. Teil 22 dieser Serie präsentiert Ihnen den:

Friedrichsfelder Entréebär

Kategorie: Solitärbär
Furchtfaktor: 4 (von 5)
Statur: muskulös
Realo/Fundi-Koeffizient: 4,5 (von 5)
Prominenz: 3,5 (von 5)
Haltung: abgestützt sitzend
Sockel:Rechteckiges Ziegeltürmchen und Sandsteinplateau
Größe: 2,5 (von 5)
Künstler: Gerhard Liebold, "Bär" (1958, nach einem Modell von Heidi Geidel)

Zunächst ein Wort zum Ort: schizophren. Und gleich mehrere Worte zur Erklärung: Diese Bärenskulptur weist den direkten Weg zur Bärenanlage des Tierpark Friedrichsfelde. Zuvor passiert man jedoch einen Wegweiser, der dem Besucher den etwas längeren, geschwungenen Weg außen herum vorschlägt. Nun können an dieser Bärenskulptur also nur jene Zoobesucher vorbeikommen, die per se Wegweisern nicht trauen oder sich einfach nicht für Bären interessieren. Ein etwas undankbarer Standplatz für unseren Freund, obschon am Eingangs-Huftierrondell gelegen und mit scharfen Augen bereits vom Einlass aus zu erkennen. Da ich mich aber für Bären interessiere (sic!) und Wegweisern traue, habe ich diese Skulptur vermutlich noch nie gesehen.

Ein Wort zur Mimik: arglistig. "Ja, wieso das denn", mögen nun freundliche Zeitgenossen naiv protestieren, "der schaut doch putzig aus!"

Ja, das tut er. Doch der will nicht nur spielen.

Mögen die ins Runde gekürzten Krallen, die tolpatschige Haltung und das ein leises Japsen hörbar machende Maul auch einen erschöpften, friedlichen Petz vorgaukeln - in den Augen blitzt eine gefährliche Wachheit, die auch von den von einem Höchstmaß an Aufmerksamkeit gespitzten Ohren unterstrichen wird.

Der will nicht nur spielen. Der ruht sich kurz auf, um dir anschließend mit Vollkaracho auf die Nase zu hauen!

In den ein kleines Übergewicht simulierenden Röllchen schlummert astreines Muskelfleisch, allein an der Körperspannung zu erkennen. Obacht vor diesem Bären - und nicht zu nahe ran! Wenn ihr ihm denn überhaupt begegnet, liebe Bärenfreunde...

* * * Soundtrag zum Eintrack: Weezer - Everybody gets dangerous

Ob des Raubtier-Daseins beraubte Buddy-Bunti-Bären, ob Knuddel- oder Kufen-Eisbären, die Allgegenwart des Wappentiers im Berliner Stadtbild ist keine leicht zu Übersehende.
In dieser Rubrik soll es um die Bestandsaufnahme jener Bären-Schar geben, die sich im Unterschied zu Vorgenannten durch eine gewisse Real'n'Roughness auszeichnet, allein durch das Material ihrer Beschaffenheit: Stein und Metall.
Die Bärenstatuen und -skulpturen unserer Stadt sollen hier fortan katalogisiert und vermessen werden, um dem dringenden Desiderat eines Berliner Bärenquartetts eine fruchtbare Grundlage zu liefern.
Dies soll dem treuen Leser dieses Blogs aber in keinem Fall als ureigene Idee verkauft werden, sondern geschieht mit Respekt vor der durchaus wahrgenommenen Arbeit des Vereins Berliner Bärenfreunde, der bereits 550 Bären im Stadtbild gesichtet und abgelichtet hat. Wir werden demgegenüber nur ein wenig über die bärige Oberfläche Berlins schliddern. Als einen kleinen Exkurs präsentieren wir Ihnen in Teil 18-21 dieser Serie vier Bären-Highlights aus der Nachbar-Hauptstadt bzw. von unserem Laut-Blutsbruder Bern:

Der Wunderbär vom Casinoplatz

Kategorie: Solitärbär
Furchtfaktor: 1,5 (von 5)
Statur: stark vollschlank
Realo/Fundi-Koeffizient: 3,5 (von 5)
Prominenz: 3 (von 5)
Haltung:vierbeinig stehend
Sockel: Niedriger Stein-Quader
Größe: 4 (von 5)
Künstler: ?, "?" (?)

Bei dem vierten und letzten der in diesem Quartett integrierten Auswärtsbären aus Bern bleibe ich ratlos. So ratlos, wie ich mich schon vorher aus der Affäre ziehen hätte müssen, aber dank einiger meiner meine Informationslosigkeit mildernden Internet-Einträge mich bei den ersten drei Berner Bären nicht offenbaren musste.

Um so erstaunlicher scheint, wie beharrlich das World Wide Web zu dem behaarten Kollegen am Casinoplatz schweigt. Da steckt doch irgendetwas Intrigennahes hinter?

Diesen Verdacht nährt die kategorische Weigerung des verantwortlichen Künstlers, die Gefährlichkeit dieses Tieres zuzugeben. Ein etwas dümmliches Grinsen ist dem Petz ohne Not in die Schnauze gezogen und auch die Bauchfletscher-Haltung, bei der zwischen den vom Bauchspeck hängenden Zotteln und Untergrund kein Spalt offen bleibt, lässt den Eindruck verstummen, hier käme einem ein agiles Raubtier entgegen.

Oder soll der nahtlose Übergang von Bär zu Boden eine besondere Verbundenheit dieser speziellen Skulptur mit der Stadt versinnbildlichen? Wir werden aus diesem Bären nicht schlau.

Liebe Nachbarhauptstädter, offenbärt euch: Wer hat diesen Bär wann und warum und warum in dieser Haltung hier aufgestellt? Und wieso gibt es nirgendwo Infos zu finden? Wir müssen mehr wissen!


* * * Soundtrag zum Eintrack: eels - Things the grandchildren should know

Ob des Raubtier-Daseins beraubte Buddy-Bunti-Bären, ob Knuddel- oder Kufen-Eisbären, die Allgegenwart des Wappentiers im Berliner Stadtbild ist keine leicht zu Übersehende.
In dieser Rubrik soll es um die Bestandsaufnahme jener Bären-Schar geben, die sich im Unterschied zu Vorgenannten durch eine gewisse Real'n'Roughness auszeichnet, allein durch das Material ihrer Beschaffenheit: Stein und Metall.
Die Bärenstatuen und -skulpturen unserer Stadt sollen hier fortan katalogisiert und vermessen werden, um dem dringenden Desiderat eines Berliner Bärenquartetts eine fruchtbare Grundlage zu liefern.
Dies soll dem treuen Leser dieses Blogs aber in keinem Fall als ureigene Idee verkauft werden, sondern geschieht mit Respekt vor der durchaus wahrgenommenen Arbeit des Vereins Berliner Bärenfreunde, der bereits 550 Bären im Stadtbild gesichtet und abgelichtet hat. Wir werden demgegenüber nur ein wenig über die bärige Oberfläche Berlins schliddern. Als einen kleinen Exkurs präsentieren wir Ihnen in Teil 18-21 dieser Serie vier Bären-Highlights aus der Nachbar-Hauptstadt bzw. von unserem Laut-Blutsbruder Bern:

Die Murtentorbären

Kategorie: Symmetrie-Zweier
Furchtfaktor: 3,5 (von 5)
Statur: wohlernährt
Realo/Fundi-Koeffizient: 2,5 (von 5)
Prominenz: 2,5 (von 5)
Haltung: vierbeinig hockend
Sockel: Zu und aus Quadern gemauerte Torpforten
Größe: 3,5 (von 5)
Künstler: Franz Abart, "?" (1828 / 1818 bereits Gipsmodelle)

Hinter dem Welttelegrafendenkmal durchschreitet der Bildungsberner vor dem Besuch des Historischen Museums eine bärenbewehrte Furt. Von zwei Steinsockeln schauen mit einem unberechenbar scheelen Blick, zwei seltsam bezottelte Bärenstatuen hinab, die einst das 1808 eröffnete Murtentor bewachten.

Einen gewissen Respekt erzwingen sich diese Petze allein durch diese Funktion und der Undurchschaubarkeit ihrer Mimik, die von einem beinahe debilen, halbgeöffneten Maul dominiert wird, aus dem ernsthafte Reißzähne hervorlugen.

Dennoch bleibt gerade deshalb die Frage zu stellen, wer ihnen diese der Neuzeit zugehörigen, Plastikhalsbänder umgelegt hat und warum. Und ob die Bären nicht eventuell diesen Umleger gleichsam umgelegt haben.

Auch der Name des Obervintschgauer Künstlers Franz Abart, der diese beiden Bären-Statuen erschaffen hat, regt zum Nachdenken an. Aber so viel vorab: Groß weiterbringen tut einen diese Grübelei nicht.


* * * Soundtrag zum Eintrack: Connie Francis - Lipstick on your collar

Ob des Raubtier-Daseins beraubte Buddy-Bunti-Bären, ob Knuddel- oder Kufen-Eisbären, die Allgegenwart des Wappentiers im Berliner Stadtbild ist keine leicht zu Übersehende.
In dieser Rubrik soll es um die Bestandsaufnahme jener Bären-Schar geben, die sich im Unterschied zu Vorgenannten durch eine gewisse Real'n'Roughness auszeichnet, allein durch das Material ihrer Beschaffenheit: Stein und Metall.
Die Bärenstatuen und -skulpturen unserer Stadt sollen hier fortan katalogisiert und vermessen werden, um dem dringenden Desiderat eines Berliner Bärenquartetts eine fruchtbare Grundlage zu liefern.
Dies soll dem treuen Leser dieses Blogs aber in keinem Fall als ureigene Idee verkauft werden, sondern geschieht mit Respekt vor der durchaus wahrgenommenen Arbeit des Vereins Berliner Bärenfreunde, der bereits 550 Bären im Stadtbild gesichtet und abgelichtet hat. Wir werden demgegenüber nur ein wenig über die bärige Oberfläche Berlins schliddern. Als einen kleinen Exkurs präsentieren wir Ihnen in Teil 18-21 dieser Serie vier Bären-Highlights aus der Nachbar-Hauptstadt bzw. von unserem Laut-Blutsbruder Bern:

Die Erlacher Schoßbären

Kategorie: Bärenvierer
Furchtfaktor: 1,5 (von 5)
Statur: vollschlank
Realo/Fundi-Koeffizient: 2,5 (von 5)
Prominenz: 4,5 (von 5)
Haltung: kauernd sitzend (mit den Vorderpfoten abstützend)
Sockel: Kalksteinpostament
Größe: 2,5 (von 5)
Künstler: Joseph Simeon Volmer, "Von Erlach-Denkmal" (1849)

Lediglich schmückendes Bärwerk sind diese insgesamt vier, dem Erlach-Denkmal als Schoßhunde zugehörigen Bronze-Petze gegenüber dem Berner Stadttheater. Da aber der Weg zu einer der wenigen Aare-Brücken auf Altstadthöhe an diesem Monument vorbei führt, dürfen wir den zu dessen Füßen platzierten Tierren durchaus einen hohen Prommi-Status zurechnen.

Gleichwohl war die Gesamtstatue von 1849 bis 1965 schon einmal ungleich prominenter im Berner Stadtbild positioniert, nämlich auf dem Münsterplatz (ab 1961 dann auf der Südseite des Münsters mit provisorischem Sockel und Bären-Attrappen!).

Skandalöserweise hatte man vor der Umsiedlung mit dem Gedanken gespielt, das Denkmal seiner Größe wegen um die vier Bären zu entschlacken und man darf nur hoffen, dass die lediglich marginale Bedrohlichkeit dieser etwas tumb wirkenden Bären mit wirrer Brustbehaarung ausreicht, um ähnliche Überlegungen bei der nächsten Umsiedlung aus dem Kreis des Bedenkenswerten zu verbannen.

Prächtig glänzen tun sie nämlich, die Erlacher Petze, deren pummelige Anmut von Paul Hofer („Die Kunstdenkmäler der Stadt Bern“) so trefflich zusammengefasst wird: „Von acht kettenverbundenen Prellsteinen umschlossen, flankieren vor den vier Stufen des Postaments vier diagonal angeordnete, 1 m hohe Bronzebären das Monument; mit dem Schlachtross bilden sie den besten Teil der Anlage.“

Das kommt nicht von ungefähr: Der Bildhauer Volmer war im Nebenjob Tiermaler. Da hat man so seine Vorlieben.

* * * Soundtrag zum Eintrack: Madness – Keep Moving

Ob des Raubtier-Daseins beraubte Buddy-Bunti-Bären, ob Knuddel- oder Kufen-Eisbären, die Allgegenwart des Wappentiers im Berliner Stadtbild ist keine leicht zu Übersehende.
In dieser Rubrik soll es um die Bestandsaufnahme jener Bären-Schar geben, die sich im Unterschied zu Vorgenannten durch eine gewisse Real'n'Roughness auszeichnet, allein durch das Material ihrer Beschaffenheit: Stein und Metall.
Die Bärenstatuen und -skulpturen unserer Stadt sollen hier fortan katalogisiert und vermessen werden, um dem dringenden Desiderat eines Berliner Bärenquartetts eine fruchtbare Grundlage zu liefern.
Dies soll dem treuen Leser dieses Blogs aber in keinem Fall als ureigene Idee verkauft werden, sondern geschieht mit Respekt vor der durchaus wahrgenommenen Arbeit des Vereins Berliner Bärenfreunde, der bereits 550 Bären im Stadtbild gesichtet und abgelichtet hat. Wir werden demgegenüber nur ein wenig über die bärige Oberfläche Berlins schliddern. Als einen kleinen Exkurs präsentieren wir Ihnen in Teil 18-21 dieser Serie vier Bären-Highlights aus der Nachbar-Hauptstadt bzw. von unserem Laut-Blutsbruder Bern:

Der Zähringerbär zu Bärn

Kategorie: Solitärbär mit Jungtier
Furchtfaktor: 5 (von 5)
Statur: schlank
Realo/Fundi-Koeffizient: 2 (von 5)
Prominenz: 4 (von 5)
Haltung: aufrecht stehend, militärisch grade
Sockel: Steinsäule in Brunnenmitte
Größe: 3 (von 5)
Künstler: Hans Hiltbrand, "?" (1535)

Die Kramgasse zu Bern ist nicht nur dem Bäreninteressierten ein prominenter Ort, schneidet sie sich doch wohlgefällig und von Arkadengängen flankiert durch die Altstadt und weckt früh ein Interesse an den unübersehbaren Altstadtbrunnen.

Bevor man sich über die Kramgasse aber der Brücke zu dem Zwinger der leibhaftigen Berner Bären nähert, begegnet man diesem wohlgepanzerten Ungetüm von einem Bären, das gleich zwei Schwerter in seinem Gürtel stecken hat und überdies mit provokanter Unangreifbarkeit ein kriegerisches Banner und Schild präsentiert.

Der von einer goldenen Kugel gekrönte Spangenhelm potenziert die Gefährlichkeit dieses Bären zu einem Maß, das es dem kleinen Bären zu Füßen des Kriegers erlaubt, ein paar Trauben in aller Unbekümmertheit zu verspeisen.

Grotesk überfrachtet wirkt die Wehrhaftigkeit dieses Petzes, weshalb es einige Abzüge beim Realo-Faktor geben muss. Aber so richtig will ich mich da natürlich auch nicht heranwagen. Denn es scheint nicht ausgeschlossen, solch einer Figur mal in einem Computerspiel oder Science Fiction-Trickflim zu begegnen. Und da möchte man einfach keine schlechte Stimmung verursacht haben..

* * * Soundtrag zum Eintrack: Arcade Fire - The well and the lighthouse

Natürlich raunt in den voranschreitenden WM-Wochen der thematischen Monokultur immer stärker vernehmlich der Protest ob vernachlässigt geglaubter bis erwiesenermaßen ungepflegter Beete in anderen Gebieten. So blaffte mich gestern ein sonst freundlich gesonnener Leser dieses Blogs an, ob ich denn nur noch an das Vervollständigen meines Panini-Albums dächte und was denn so schöne Rubriken wie die Sternstunden der Schlechtwetterfotografie machten oder das Berliner Bärenquartett.

Nun, sagen wir mal so: 1. Vermutlich: ja. 2. Die Schlechtwetterfotografie nimmt eine wohlverdiente Pause, Gottseidank. 3. Das Bärenquartett ist mir in den zurückliegenden Wochen vor allen Dingen als ein Außer-Berlinerisches begegnet. Gerade die Schweiz und das sie regierende Städtchen Bern, welches ja nur durch die fehlende Buchstabenkombo "li" von Berlin zu unterscheiden ist, tut sich hier hervor mit einer erstaunlichen Anzahl imposanter Bärenskulpturen. (Im Übrigen sei daran erinnert, dass das der Stadt Bern ermangelnde "li" eine Buchstabenkombo ist, die von Schweizern ansonsten geradezu inflationär jedem Nomen angehangen wird.)

Daher scheint mir statthaft, dem erwähnten Quartett ein Vierer-Grüppchen Berner Bären unterzumischen, von denen ich leider aber nicht so viel in Erfahrung bringen konnte, wie dies die Systematik des Bärenquartetts verlangte. Dies tue ich also in der Hoffnung, dass mir getreue Leser mit getreuer Internetrecherche oder/und treuen Schweizerischen Kontakten unter die Arme greifen.

In der Zwischenzeit, das gelobe ich hiermit, werde ich mich wieder intensiver mit der Erkundung der Berliner Bärenterritorien befassen und alsbald die Fortführung der Quartettzusammenstellung bis zur spielfähigen Kartenmenge vorantreiben. Zumindest nach der WM.

* * * Soundtrag zum Eintrack: Ash - Return of White Rabbit

Ob des Raubtier-Daseins beraubte Buddy-Bunti-Bären, ob Knuddel- oder Kufen-Eisbären, die Allgegenwart des Wappentiers im Berliner Stadtbild ist keine leicht zu Übersehende.
In dieser Rubrik soll es um die Bestandsaufnahme jener Bären-Schar geben, die sich im Unterschied zu Vorgenannten durch eine gewisse Real'n'Roughness auszeichnet, allein durch das Material ihrer Beschaffenheit: Stein und Metall.
Die Bärenstatuen und -skulpturen unserer Stadt sollen hier fortan katalogisiert und vermessen werden, um dem dringenden Desiderat eines Berliner Bärenquartetts eine fruchtbare Grundlage zu liefern.
Dies soll dem treuen Leser dieses Blogs aber in keinem Fall als ureigene Idee verkauft werden, sondern geschieht mit Respekt vor der durchaus wahrgenommenen Arbeit des Vereins Berliner Bärenfreunde, der bereits 550 Bären im Stadtbild gesichtet und abgelichtet hat. Wir werden demgegenüber nur ein wenig über die bärige Oberfläche Berlins schliddern. Teil siebzehn dieser Serie präsentiert Ihnen den:

Prenzlauer Volksbär

Kategorie: Solitärbär
Furchtfaktor: 0 (von 5)
Statur: kräftig
Realo/Fundi-Koeffizient: 0 (von 5)
Prominenz: 0,5 (von 5)
Haltung: vierbeinig leidend
Sockel:Rechteckiger Mauerabschluss mit Platte und Kunststeinplateau
Größe: 3 (von 5)
Künstler: Erwin Damerow, "Bär" (1970)

Armer Bär. Armer, armer Bär.

Nachdem ich mich selbst schon ein Opfer der Graffiti-Krickeleien fühlte, die die Wegweiser im Volkspark Prenzlauer Bärg angeschmiert hatten und mich unzählige Male die idyllisch bewachsenen Trümmerhalden umkreisen ließen, ohne dich, Bär, aufzuspüren, obschon dein Standort unter den Farbschichten dieser neo-narzisstischen Blick-Fäkalien eingezeichnet ist, erkenne ich nun: Andere hat's viel schlimmer getroffen! Eben dich.

Und was wärest du doch für ein wohlgeschwungen kräftiger Bär, dessen Anmut mit wenigen Details von deinem Schöpfer zur Realitätsnähe gebracht wurde, Niedlichkeit und Gefährlichkeit in dieser Gestalt vereinend.

Was musst du für ein Schöner gewesen sein, bevor Yannis und RCK meinten, der Welt mehr mitteilen zu müssen. Nun bist du vor allem: bunt. Entwürdigt. Aus mit der Gefährlichkeit. Aus mit der Wirklichkeitstreue.

Ein rüstiger Jogger kommt plötzlich vorbei und umarmt dich. Er vertraut mir an, dass er das seit 23 Jahren tut, weil es ihm Glück bringt. Und dass der Bär nun eben Jannis heißt für ihn, seit sein Enkel sich im Zuge der Postwendebeschmierung auf dem Umarm-Bär namentlich verewigt hat.

Prompt verfliegt all mein Groll, verweichlicht sich aller Zorn. Deswegen mag dieser Friedensstifter-Bär in diesem Quartett auch als ewiger Joker gelten. Ohne diese Funktion wäre es ja auch arg schlecht um ihn bestellt...

* * * Soundtrag zum Eintrack: Connie Francis - Lipstick on your collar

Ob des Raubtier-Daseins beraubte Buddy-Bunti-Bären, ob Knuddel- oder Kufen-Eisbären, die Allgegenwart des Wappentiers im Berliner Stadtbild ist keine leicht zu Übersehende.
In dieser Rubrik soll es um die Bestandsaufnahme jener Bären-Schar geben, die sich im Unterschied zu Vorgenannten durch eine gewisse Real'n'Roughness auszeichnet, allein durch das Material ihrer Beschaffenheit: Stein und Metall.
Die Bärenstatuen und -skulpturen unserer Stadt sollen hier fortan katalogisiert und vermessen werden, um dem dringenden Desiderat eines Berliner Bärenquartetts eine fruchtbare Grundlage zu liefern.
Dies soll dem treuen Leser dieses Blogs aber in keinem Fall als ureigene Idee verkauft werden, sondern geschieht mit Respekt vor der durchaus wahrgenommenen Arbeit des Vereins Berliner Bärenfreunde, der bereits 550 Bären im Stadtbild gesichtet und abgelichtet hat. Wir werden demgegenüber nur ein wenig über die bärige Oberfläche Berlins schliddern. Teil sechzehn dieser Serie präsentiert Ihnen:

Knutnahe Kuschelbären

Kategorie: Bärenquartett
Furchtfaktor: 1,5 (von 5)
Statur: angemessen füllig
Realo/Fundi-Koeffizient: 4 (von 5)
Prominenz: 4 (von 5)
Haltung: vierbeinig lauernd, dreierlei liegend
Sockel:tümpelumfluteter Carrara-Marmor
Größe: 5 (von 5)
Künstler: Hansjörg Wagner, "Eisbärengruppe" (1981)

Ja, wen wundert es groß: Auch in Sachen Bärenskulpturen hat die weiße Flotte der Petze im Berliner Zoo die Nase vorn. Gleich vier ihrer Art mummeln sich auf einer der Hauptachsen der zoologischen Gartendurchquerung herum, was bezüglich Größe und Prominenz dieser Skulptur schon einmal reichlich Punkte beschert.

Neben ein paar Holz- und Plüschvertretern habe ich damit neun Massivbären im Zoo ausfindig gemacht, und unterstellt man bei den übrigen fünf Exemplaren eine durchschnittliches Mischungsverhältnis von Braun- bis Schwarz- bis Sonstigbären, darf man doch durchaus von einer Dominanz der Eisbären-Spezies reden, die freilich auf einem Schlag an Ort und Stelle manifestiert wird.

Auch wenn die Entstehungszeit dieser Skulpturen-Gruppe weit vor den Verniedlichungstendenzen und Hilflosigkeitsanmutungen vom Kleinen Eisbär über Knuddelknut bis Klimaerwärmung liegt, hat der Künstler zumindest dreien der hier dargestellten Raubtiere alle Gefährlichkeit genommen, indem er sie faul und schlapp aufeinanderkuschelnd dargestellt hat. Das nennen wir zurecht ein übezeugendes Zeugnis, dass die Kunst ihrer Zeit immer ein paar Sprünge voraus ist, müssen wir aber mit Einbußen im Faktor Gefährlichkeit strafen, da der eine wachsam und durchaus aggressiv das Schlaf-Trio flankierende Bär den Gesamteindruck nicht mehr herumreißen kann.

Da das Eisbärenbild unserer Tage aber immer mehr Richtung niedlicher Schlafbär denn robbenreissende Bestie geht, legen wir mit Hochachtung vor der Prognosegenauigkeit des Skulpturenschöpfers beim Realofaktor was drauf. Und werden uns mit dieser vierten Zoo-Bärenskulptur in Folge mal wieder hinaus auf die Berliner Straßen wagen.

* * * Soundtrag zum Eintrack: Grauzone - ...na, was wohl?

Ob des Raubtier-Daseins beraubte Buddy-Bunti-Bären, ob Knuddel- oder Kufen-Eisbären, die Allgegenwart des Wappentiers im Berliner Stadtbild ist keine leicht zu Übersehende.
In dieser Rubrik soll es um die Bestandsaufnahme jener Bären-Schar geben, die sich im Unterschied zu Vorgenannten durch eine gewisse Real'n'Roughness auszeichnet, allein durch das Material ihrer Beschaffenheit: Stein und Metall.
Die Bärenstatuen und -skulpturen unserer Stadt sollen hier fortan katalogisiert und vermessen werden, um dem dringenden Desiderat eines Berliner Bärenquartetts eine fruchtbare Grundlage zu liefern.
Dies soll dem treuen Leser dieses Blogs aber in keinem Fall als ureigene Idee verkauft werden, sondern geschieht mit Respekt vor der durchaus wahrgenommenen Arbeit des Vereins Berliner Bärenfreunde, der bereits 550 Bären im Stadtbild gesichtet und abgelichtet hat. Wir werden demgegenüber nur ein wenig über die bärige Oberfläche Berlins schliddern. Teil fünfzehn dieser Serie präsentiert Ihnen den:

Zoonderbarer Kauerbär

Kategorie: Säulenverschmolzener Solitär
Furchtfaktor: 0,5 (von 5)
Statur: vollschlank schlaff
Realo/Fundi-Koeffizient: 4 (von 5)
Prominenz: 2,5 (von 5)
Haltung: vierbeinig kauernd
Sockel:Mamorstamm
Größe: 2,5 (von 5)
Künstler: Ernst Freese, "Kragenbär" (1915)

Als wenn dieser entfernte Artgenosse vor der Braunbären-Anlage zur Unterwerfung und Demut gemahnen solle, scheint der marmorne Kragenbär von Ernst Freese in seiner Sitzposition von einer erschütternden Hilflosigkeit durchdrungen.

"Da landet man also, wenn sie dich an den Kragen gekriegt haben!", dürfte manch juvenilen Übermut witterndem Jungbären beim Anblick des kauernden Kragenbären durch den Kopf gehen.

Beziehungsweise: Dürfte sich der Jungbär an die Erzählungen seiner Großeltern erinnern (sofern nicht selbst über Zoo-Austauschgeschichtchen nach Berlin gelangt), denn die direkte Sicht vom Gehege auf den Erlegten ist von der aktuellen Botanik nicht vorgesehen. Und allzu viele Besucher dürften die Kunde vom Kragenbären auch nicht weiterreichen, denn der an Ebendiesem vorüber führende Pfad liegt nicht auf der "Wir sehen uns alles an"-Route, sondern zählt eher zu den "Siehste, haben ooch nix mit jewonnen!"-Abkürzungen, die noch nach einem übergeordneten Sinn suchen.

Sämtliche Gefährlichkeit geht dem hier dargestellten Petz natürlich flöten, man hat eher ein schlechtes Gewissen, hier nicht direkt den Tierschutzbund und Peta-Peterle zu informieren ob der nicht artgerecht bis tierquälerisch erscheinenden Tier-, Sitz- und Hockhaltung, die den armen Kerl beinahe in den Falten seines Halswanstes ersticken lässt.

Dann freilich erinnert man sich, dass dieser Kragenbär ja nur aus Marmor ist. Eine Beschaffenheit, die trotz ihrer allein von Drafi Deutscher angezweifelten Härte unser Herz für einen kleinen Moment erweichen ließ und ob dieser Real Life-Animation mit hohem 4er-Realowert den werten Künstler Freese ehrt.

* * * Soundtrag zum Eintrack: Maximo Park - Wraithlike

Ob des Raubtier-Daseins beraubte Buddy-Bunti-Bären, ob Knuddel- oder Kufen-Eisbären, die Allgegenwart des Wappentiers im Berliner Stadtbild ist keine leicht zu Übersehende.
In dieser Rubrik soll es um die Bestandsaufnahme jener Bären-Schar geben, die sich im Unterschied zu Vorgenannten durch eine gewisse Real'n'Roughness auszeichnet, allein durch das Material ihrer Beschaffenheit: Stein und Metall.
Die Bärenstatuen und -skulpturen unserer Stadt sollen hier fortan katalogisiert und vermessen werden, um dem dringenden Desiderat eines Berliner Bärenquartetts eine fruchtbare Grundlage zu liefern.
Dies soll dem treuen Leser dieses Blogs aber in keinem Fall als ureigene Idee verkauft werden, sondern geschieht mit Respekt vor der durchaus wahrgenommenen Arbeit des Vereins Berliner Bärenfreunde, der bereits 550 Bären im Stadtbild gesichtet und abgelichtet hat. Wir werden demgegenüber nur ein wenig über die bärige Oberfläche Berlins schliddern. Teil vierzehn dieser Serie präsentiert Ihnen den:

Zooportaler Expressobär

Kategorie: Legosteinmodelltauglicher Solitär
Furchtfaktor: 4,2 (von 5)
Statur: kantig massiv
Realo/Fundi-Koeffizient: 4 (von 5)
Prominenz: 3 (von 5)
Haltung: gebückt stehend
Sockel: Ziegelstein-Quader
Größe: 5 (von 5)
Künstler: Fritz Höger, "Bärenplastik" nach Entwurf des Bildhauers Hans Wagner (1928)

Dass ein Zoo ein paar Bären aufbieten kann, ist nicht weiter verwunderlich und dass ein Tierskulpturen-Schöpfer irgendwann in seiner Schaffensphase auf die Modellvorlage des Meister Petz zurückgreifen wird, naheliegend. Die Fülle der Skulpturen, mit denen der Berliner Zoo seinen Bärenbestand aufstockt, ist jedoch trotz dieser Selbstverständlichkeiten bemerkenswert und muss von dieser Blog-Rubrik mit einem kleinen Unterquartett bedacht werden.

Neben der schieren Quantität beeindruckt auch die Artenvielfalt der steinernen Wegesrandschmuckstücke. Hier sticht in besonderer Weise der Expressobär vor dem Brückenübergang zum Strauß' n' Känguru-Erweiterungsgelände hervor, der vollends aus weitgehend unbearbeiteten Ziegelsteinen hergestellt ist. Lediglich einige vergoldete Exemplare und zwei angeschrägte Steine im Schnauzenbereich erfordern den Besitz einiger Sondersteine, wenn man den Zooportaler Expressobär mit Legosteinen nachzubauen sucht.

Es ist der Strahlkraft der Expressionisten zu verdanken, dass jener sichtbar aus rechteckigen Klötzen geformte Bär bäriger wirkt als manch an Rundungen und Zotteln versuchtes Objekt. Und eine gewisse Imposanz und Gefährlichkeit leitet sich, in Kombination mit der monumentalen Größe, eben aus dieser rätselhaften animalischen Ebenbürtigkeit heraus.

Auch in puncto Prominenz kämen jener Skulptur, der, wie ich las, ein früher beigestellter Zwillingsbruder abhanden gekommen ist, durchaus ein hoher Wert zu, wenn nicht die Geschichte die Eingänge zum Zoogelände von eben jenem Ufer hin zum Bahnhof Zoo und Aquarium verlagert hätte. Früher waren die Expresso-Bären mal – und dies aus erwähnten Gründen völlig zu Recht – Teil des Eingangsportals. Heute muss man mit Afrikawiesen-Interessierter Vorlieb nehmen, die sich mit einer 50/50-Chance an jenem Koloss zum Erweiterungsgelände aufmachen. Hoffen wir auf eine Post Neo-Expressionistische Renaissance. Für den Legobären.

* * * Soundtrag zum Eintrack: The Cure - The only one

Ob des Raubtier-Daseins beraubte Buddy-Bunti-Bären, ob Knuddel- oder Kufen-Eisbären, die Allgegenwart des Wappentiers im Berliner Stadtbild ist keine leicht zu Übersehende.
In dieser Rubrik soll es um die Bestandsaufnahme jener Bären-Schar geben, die sich im Unterschied zu Vorgenannten durch eine gewisse Real'n'Roughness auszeichnet, allein durch das Material ihrer Beschaffenheit: Stein und Metall.
Die Bärenstatuen und -skulpturen unserer Stadt sollen hier fortan katalogisiert und vermessen werden, um dem dringenden Desiderat eines Berliner Bärenquartetts eine fruchtbare Grundlage zu liefern.
Dies soll dem treuen Leser dieses Blogs aber in keinem Fall als ureigene Idee verkauft werden, sondern geschieht mit Respekt vor der durchaus wahrgenommenen Arbeit des Vereins Berliner Bärenfreunde, der bereits 550 Bären im Stadtbild gesichtet und abgelichtet hat. Wir werden demgegenüber nur ein wenig über die bärige Oberfläche Berlins schliddern. Teil dreizehn dieser Serie präsentiert Ihnen die:

Wachtbären der Zoo-Brücke

Kategorie: Gespreiztes Double
Furchtfaktor: 5 (von 5)
Statur: kräftig, strotzend
Realo/Fundi-Koeffizient: 4,5 (von 5)
Prominenz: 3,5 (von 5)
Haltung: hockend
Sockel: Backsteinlehnstuhl
Größe: 4,5 (von 5)
Künstler: unbekannt/wird nachgereicht (1870)

Nun, der gemeine Zoobesucher sollte dem Anblick des Animalischen keinerlei in Furcht gründelnden Respekt abgewinnen müssen, aber manch mitgeschliffenes Anderthalbkäsehoch dürfte vor der Überquerung der Lichtensteinbrücke im Berliner Zoo doch in Schockstarre verfallen. Grund hierfür sind die beiden Bären, die zu beiden Seiten mit Autorität posieren.

Diese Autorität ist die Autorität des tumben Türstehers, dessen Statue und wahnsinniger Blick von einer vor sich her schwelenden Gewaltbereitschaft künden. Um jener noch zusätzliche Schlagkraft zu unterstellen, hat der Skulpturenschöpfer die Petze mit kräftigsten Oberarmen nebst fiesbekrallten Tatzen ausgestattet, die als Prototypen des "Ein Schlag und du bist tot!"-Versprechen gelten können.

Etwas verwunderlich ist bei all dieser imposanten Demonstration körperlicher Stärke, dass die Bären ihre Schilder etwas schamhaft in Gemächthöhe platziert haben. Das widerspricht dem Gesamteindruck der Überlegenheit und führt hier zu minimalen Einbußen bezüglich des Realo-Faktors.

Da der Erweiterungsbereich des Zoos traditionell zu den angesichts des Kassenschlusses zu spät eingeplanten Abstechern zählt oder ohnehin wegen fußmüder Begleitungen zugunsten von Seehundbecken und Flusspferd-Haus außer Acht gelassen wird, muss sich dieses Bärenarrangement mit einem recht mittelmäßigen Prommi-Faktor begnügen. Macht allerdings auch vom Marketing her Sinn: Als Bewacher des Eingangsportals z.B. hätten die beiden Bären doch allzu abschreckende Wirkung und würden manchen Knirps in Zweifel stürzen, ob ein Bär – und sei er noch so klein und weiss gewesen – als Identifikationsfigur die richtige Wahl sein kann.

* * * Soundtrag zum Eintrack: The Smiths - Bigmouth strikes again

Ob des Raubtier-Daseins beraubte Buddy-Bunti-Bären, ob Knuddel- oder Kufen-Eisbären, die Allgegenwart des Wappentiers im Berliner Stadtbild ist keine leicht zu Übersehende.
In dieser neuen Rubrik soll es um die Bestandsaufnahme jener Bären-Schar geben, die sich im Unterschied zu Vorgenannten durch eine gewisse Real'n'Roughness auszeichnet, allein durch das Material ihrer Beschaffenheit: Stein und Metall.
Die Bärenstatuen und -skulpturen unserer Stadt sollen hier fortan katalogisiert und vermessen werden, um dem dringenden Desiderat eines Berliner Bärenquartetts eine fruchtbare Grundlage zu liefern.
Dies soll dem treuen Leser dieses Blogs aber in keinem Fall als ureigene Idee verkauft werden, sondern geschieht mit Respekt vor der durchaus wahrgenommenen Arbeit des Vereins Berliner Bärenfreunde, der bereits 550 Bären im Stadtbild gesichtet und abgelichtet hat. Wir werden demgegenüber nur ein wenig über die bärige Oberfläche Berlins schliddern. Teil zwölf dieser Serie präsentiert Ihnen den:

Nikolaier Gründungsbär

Kategorie: Solitärbär
Furchtfaktor: 2,5 (von 5)
Statur: mittelschlank
Realo/Fundi-Koeffizient: 4 (von 5)
Prominenz: 4 (von 5)
Haltung: hockend
Sockel: 6-Meter Sandstein-Säule
Größe: 4 (von 5)
Künstler: Gerhard Thieme, "Gründungsbrunnen" (1987)

Man muss schon seinen Blick weit nach oben heben, um den Bären am Nikolaikirchplatz zu erschauen. Dann entdeckt man ihn jedoch recht leicht, weil ihm das vor sich platzierte Wappen-Schild ein recht notdürftiges Versteck bietet.

Auch der Stahlkäfig um ihn herum ist ein zweifelhafter Schutz, da nach unten hin offen (und das "unten" ist in diesem Falle ein wirklich langer, verletzungsträchtiger Weg).

Ohnehin bleibt die Frage offen, wer hier vor wem geschützt werden soll. Denn obschon der Bär vom Nikolaiviertel 1A-Raubtieroptik aufbietet, lässt sein Gesichtsausdruck doch auf eine gewisse Verängstigung schließen. "Nehmt nicht mich, nehmt den Adler!", scheint er den an sich vorbei huschenden Touristenströmen zuzujammern.

Mit Wappenschild, Gitterkappe und Ketten-Absperrung, noch dazu in schier unerreichbarer Höhe, scheint der Schutzbedürftigkeit dieses Bären in tadelloser Gesamtheit entsprochen, so dass er durchaus noch die Stadt, auf deren Gründung er hinzuweisen engagiert wurde, überleben könnte. Manch' bayerischer Bruno wird ihm das neiden.

Die sichtbehindernde Abschirmung mindert allerdings auch ein wenig den Prommi-Faktor des ohne Frage hochfrequentierten Standortes. Dem Bär wird's recht sein. Dem Adler auch.

* * * Soundtrag zum Eintrack: Tom Waits - Bottom of the world