(lby) Seit Knut und Flocke hat sich der Eisbären-Nachwuchs zum absoluten Publikumsmagneten in deutschen Zoos entwickelt. Gleich zwei Eisbären kamen im Dezember im Nürnberger Tiergarten auf die Welt. Im Frühling nun sollen die Zwillinge erstmals ihre Geburtshöhle verlassen.
Noch leben die Zwillinge zurückgezogen in der Geburtshöhle, doch voraussichtlich im März wird sich der Eisbären-Nachwuchs im Nürnberger Tiergarten erstmals dem Publikum zeigen. „Rund drei Monate nach der Geburt stapfen die kleinen der Mama hinterher“, sagte der Tiergarten-Leiter Dag Encke am Dienstag.
Noch nicht einmal die Tierpfleger haben die Anfang Dezember geborenen Jungtiere zu Gesicht bekommen. „Die Jungtiere tun uns nicht den Gefallen, sich vor die Kamera zu legen“, sagte der stellvertretende Direktor Helmut Mägdefrau. Die Videoaufzeichnungen liefern kaum Erkenntnisse über das Leben der Tiere. Man sei derzeit ganz auf die Akustik angewiesen. „Wir hören sie schmatzen, rufen oder schreien.“
Viele Besucher erwartet
Zum Befinden der knapp acht Wochen alten Zwillinge sagte Mädgefrau: „Ruhig, gut und friedlich. Passt!“ Der Zoo rechnet wegen des Eisbären-Nachwuchses zwar mit mehr Besuchern – aber nicht mit Rekordzahlen wie im Jahr 2008 bei Flocke, der älteren Schwester der Zwillinge. „Bestimmt werden wieder extrem viele Besucher deswegen kommen“, sagte Encke.
Der Tiergarten verzeichnete im Jahr 2010 einen deutlichen Besucherrückgang um etwa 106 000 auf rund 933 000 Tierfreunde. Vor allem das schlechte Wetter im Frühjahr und mehrere Großbaustellen im Gelände hätten für ausbleibende Besucher gesorgt, sagte Mägdefrau.
Um wieder über die Millionen-Marke zu kommen, setzt der Tiergarten heuer besonders auf die neue Delphinlagune. Sie soll im Sommer gemeinsam mit einer neuen Tropenhalle, dem Manatihaus, fertiggestellt werden. „Mit dem extremen Besucherboom rechnen wir im Sommer.“ Dann sollen aber auch die Eintrittspreise erhöht werden.
Löwen-Junges ist gestorben
Im vergangenen Jahr zählte der Nürnberger Tiergarten bei 261 Arten genau 2653 Tiere in seinem Bestand. Neben den zwei Eisbären sind auch vier Geparden, zwei Schneeleoparden, drei Seelöwen und 27 Seepferde neu geboren worden. Ein Löwen-Junges starb wenige Tage nach der Geburt.
