Wilhelma
"Die Elefantenkuh Pama wirft Schneebälle mit dem Rüssel"
Fragen von Inge Jacobs, veröffentlicht am 08.01.2009
Stuttgart - Minus acht Grad: was vielen Autofahrern stinkt, ist für Eisbären und Co. ein echter Höhepunkt. Inge Jacobs sprach mit der Wilhelma-Vizechefin Marianne Holtkötter über die Auswirkungen des kalten Winterwetters für die Tiere.
Machen die Eisbären bei diesem Wetter vor lauter Freude Sprünge in die Luft und ins Wasser - oder ist dieses zugefroren?
Zufrieren kann es nicht, weil es Cannstatter Mineralwasser ist. Und das hat immer die gleiche Temperatur, so elf bis 13 Grad plus. Davon profitieren auch die Eisbären. Die gehen gern raus. Besonders Wilbär und Corinna genießen das. Als in der Silvesternacht der Eisregen kam, hat Wilbär großen Spaß dran gehabt, da auf dem Eis rumzurobben, und jetzt spielt er gern im Schnee.
Was ist mit den Tigern?
Die können wir im Moment nicht rauslassen, weil der Graben zugefroren ist. Das wäre zu gefährlich, weil dann der Sicherheitsabstand zu den Besuchern nicht mehr groß genug wäre, aber auch, weil die Tiger im Eis einbrechen könnten.
Müssen die Robben Schlittschuh laufen?
Die Robben schwimmen auch in Cannstatter Mineralwasser. Die kalifornischen Seelöwen brauchen es, dass sie ganzjährig schwimmen können. Und das Wasser ist ja auch wärmer als die Luft. Aber die können sich auch in den beheizten Keller zurückziehen.
Man hört, dass die Elefanten Warmduscher sind. Stimmt das?
Ja. Die haben ja nicht so viele Haare auf dem Körper und kommen auch aus wärmeren Klimaten. Sie gehen zwar kurz raus, denn sie sollen an die frische Luft, aber bei Frost kann es zu Erfrierungen an den dünnhäutigen Ohren kommen. Die Elefantenkuh Pama formt mit dem Rüssel sogar Schneebälle und wirft damit. Aber nach einer Weile kloppen dann alle mit dem Rüssel an die Tür, weil sie wieder rein wollen. Vilja allerdings hat mit ihren 60 Jahren als Seniorin und Europas älteste Elefantenkuh Sonderkonditionen. Die darf drin bleiben. Sie ist vor einem Jahr in den Graben gefallen und kam aus eigener Kraft nicht wieder auf die Beine. Deshalb lassen wir sie bei diesem Wetter nicht in die Außenanlage. Denn wenn sie wegrutscht, halten das unsere Nerven nicht durch.
Kriegen die Giraffen einen Schal um? Oder müssen die jetzt drinnen bleiben?
Die müssen drin bleiben. Aber es ist nicht so, dass sie einen Schal bräuchten, um keine Halsentzündung zu kriegen. Sie könnten vielmehr auf dem Schnee ausrutschen. Deshalb dürfen die Giraffen nur kurz auf die Vorkoppel. Eis gibt's in Afrika normalerweise auch nicht, und wenn eine Giraffe ausrutscht, hat sie eine hohe Wahrscheinlichkeit, sich die Beine zu brechen. Die sind ja lang genug. Und das wollen wir nicht riskieren.
Was ist mit den Affen? Machen die schon mal eine Schneeballschlacht?
Das kommt auf die Affen an. Wir haben ja eine Affenart, die sehr weit nördlich beheimatet ist: die Japan- oder Rotgesichtsmakaken. Dort liegt im Winter tiefer Schnee. Schneeballschlachten habe ich bei denen allerdings noch nicht gesehen. Das wäre ja Werkzeuggebrauch. Dass die das bewusst einsetzen, würde man höchstens Menschenaffen zutrauen. Aber die lassen wir bei Schnee nicht raus, wegen der Erkältungsgefahr. Unsere Bonobos sind grad erkältet. Da reicht schon wenig Zugluft. Das ist ähnlich wie bei uns: Die hängen dann rum und husten.
Welche Tiere zeigen sich jetzt draußen in voller Lebensfreude?
Die Flamingos. Die stehen im Mineralwasser. Aber auch die Dscheladas (Blutbrustpaviane) sind draußen, gemeinsam mit den Mähnenschafen in einer Anlage. Die Dscheladas wärmen sich, indem sie auf den Mähnenschafen sitzen. Oder sie kuscheln sich auf ihrem Brett vor dem Stall ganz dicht aneinander. In der Mitte sitzt der Haremchef Gonzales und lässt sich von seinen Damen beheizen. Auch Schneeziegen, Steinböcke, Schneeleoparden und Alpakas sind für die Kälte bestens gerüstet. Und die Erdmännchen versammeln sich draußen brav unter dem Heizstrahler.
Und die Besucher?
Die können sich im Amazonienhaus aufwärmen. Bei molligen 24 bis 28 Grad.
Machen die Eisbären bei diesem Wetter vor lauter Freude Sprünge in die Luft und ins Wasser - oder ist dieses zugefroren?
Zufrieren kann es nicht, weil es Cannstatter Mineralwasser ist. Und das hat immer die gleiche Temperatur, so elf bis 13 Grad plus. Davon profitieren auch die Eisbären. Die gehen gern raus. Besonders Wilbär und Corinna genießen das. Als in der Silvesternacht der Eisregen kam, hat Wilbär großen Spaß dran gehabt, da auf dem Eis rumzurobben, und jetzt spielt er gern im Schnee.
Was ist mit den Tigern?
Die können wir im Moment nicht rauslassen, weil der Graben zugefroren ist. Das wäre zu gefährlich, weil dann der Sicherheitsabstand zu den Besuchern nicht mehr groß genug wäre, aber auch, weil die Tiger im Eis einbrechen könnten.
Müssen die Robben Schlittschuh laufen?
Die Robben schwimmen auch in Cannstatter Mineralwasser. Die kalifornischen Seelöwen brauchen es, dass sie ganzjährig schwimmen können. Und das Wasser ist ja auch wärmer als die Luft. Aber die können sich auch in den beheizten Keller zurückziehen.
Man hört, dass die Elefanten Warmduscher sind. Stimmt das?
Ja. Die haben ja nicht so viele Haare auf dem Körper und kommen auch aus wärmeren Klimaten. Sie gehen zwar kurz raus, denn sie sollen an die frische Luft, aber bei Frost kann es zu Erfrierungen an den dünnhäutigen Ohren kommen. Die Elefantenkuh Pama formt mit dem Rüssel sogar Schneebälle und wirft damit. Aber nach einer Weile kloppen dann alle mit dem Rüssel an die Tür, weil sie wieder rein wollen. Vilja allerdings hat mit ihren 60 Jahren als Seniorin und Europas älteste Elefantenkuh Sonderkonditionen. Die darf drin bleiben. Sie ist vor einem Jahr in den Graben gefallen und kam aus eigener Kraft nicht wieder auf die Beine. Deshalb lassen wir sie bei diesem Wetter nicht in die Außenanlage. Denn wenn sie wegrutscht, halten das unsere Nerven nicht durch.
Kriegen die Giraffen einen Schal um? Oder müssen die jetzt drinnen bleiben?
Die müssen drin bleiben. Aber es ist nicht so, dass sie einen Schal bräuchten, um keine Halsentzündung zu kriegen. Sie könnten vielmehr auf dem Schnee ausrutschen. Deshalb dürfen die Giraffen nur kurz auf die Vorkoppel. Eis gibt's in Afrika normalerweise auch nicht, und wenn eine Giraffe ausrutscht, hat sie eine hohe Wahrscheinlichkeit, sich die Beine zu brechen. Die sind ja lang genug. Und das wollen wir nicht riskieren.
Was ist mit den Affen? Machen die schon mal eine Schneeballschlacht?
Das kommt auf die Affen an. Wir haben ja eine Affenart, die sehr weit nördlich beheimatet ist: die Japan- oder Rotgesichtsmakaken. Dort liegt im Winter tiefer Schnee. Schneeballschlachten habe ich bei denen allerdings noch nicht gesehen. Das wäre ja Werkzeuggebrauch. Dass die das bewusst einsetzen, würde man höchstens Menschenaffen zutrauen. Aber die lassen wir bei Schnee nicht raus, wegen der Erkältungsgefahr. Unsere Bonobos sind grad erkältet. Da reicht schon wenig Zugluft. Das ist ähnlich wie bei uns: Die hängen dann rum und husten.
Welche Tiere zeigen sich jetzt draußen in voller Lebensfreude?
Die Flamingos. Die stehen im Mineralwasser. Aber auch die Dscheladas (Blutbrustpaviane) sind draußen, gemeinsam mit den Mähnenschafen in einer Anlage. Die Dscheladas wärmen sich, indem sie auf den Mähnenschafen sitzen. Oder sie kuscheln sich auf ihrem Brett vor dem Stall ganz dicht aneinander. In der Mitte sitzt der Haremchef Gonzales und lässt sich von seinen Damen beheizen. Auch Schneeziegen, Steinböcke, Schneeleoparden und Alpakas sind für die Kälte bestens gerüstet. Und die Erdmännchen versammeln sich draußen brav unter dem Heizstrahler.
Und die Besucher?
Die können sich im Amazonienhaus aufwärmen. Bei molligen 24 bis 28 Grad.
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